Neustadt Das Ende der unliebsamen Ruine

Im Januar hatte die Kreisverwaltung den Hausbesitzer aufgefordert, das Gebäude abzureißen.
Im Januar hatte die Kreisverwaltung den Hausbesitzer aufgefordert, das Gebäude abzureißen.

Das Gebäude der ehemaligen Gaststätte Schlossschenke in der Esthaler Annexe Erfenstein wird abgerissen. Das Anwesen an der Landesstraße 499 war seit fast zehn Jahren eine Ruine und sein Anblick für viele ein Ärgernis.

Der Abriss soll nach Angaben von Nikolas Stefanou, dem Gebäudebesitzer, in etwa vier Wochen abgeschlossen sein. Danach wolle er das Gelände als Bauplatz verkaufen. Interessenten gebe es bereits. „Wir sind sehr froh, dass dieses Ärgernis endlich wegkommt“, sagt der Esthaler Ortsbürgermeister Gernot Kuhn (CDU) auf Anfrage. Im Gemeinderat war die Ruine in den vergangenen Jahren mehrfach Thema gewesen. So hatte es Klagen gegeben, dass das 1850 erbaute Anwesen immer mehr verfalle und sein Anblick ein Schandfleck sei. Mehrfach waren Teile des Daches und des Verputzes auf den Bürgersteig gefallen. Zeitweise wurden alte Autos und Reifen auf dem Gelände gelagert. Die Schlossschenke war früher eine beliebte Gaststätte. Nachdem lange nichts in das Gebäude investiert worden war, hatte sich sein Zustand zusehends verschlechtert. Am 16. September 2009 brannte es dort. Eine Kerze, die der langjährige Besitzer angezündet hatte, wurde als Brandursache ermittelt. Der Mann, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, starb bei dem Brand. Kurze Zeit zuvor hatte Stefanou das Gebäude bei einer Zwangsversteigerung erworben. Er habe nach dem Brand mehrfach versucht das Anwesen zu verkaufen. Doch alle Versuche seien gescheitert, so Stefanou. Auch deshalb, weil Interessenten die Abrisskosten gescheut hätten. Es hatte in der Vergangenheit mehrfach Verfügungen der Kreisverwaltung Bad Dürkheim gegeben, Sicherungsmaßnahmen durchzuführen oder lose Teile des Gebäudes zu entfernen. Diesen war Stefanou nach Angaben der Kreisverwaltung immer nachgekommen. Im vergangenen Jahr hatte eine Initiative, die von dem Erfensteiner Matthias Strobl ausgegangen war, den Abriss der Schlossschenke gefordert und Unterschriften gesammelt. Am 18. Januar hatte die Kreisverwaltung Stefanou aufgefordert, das Gebäude abzureißen. Die Gemeinde sei zwar nicht informiert worden, dass die Schlossschenke nun abgerissen wird, sagt Kuhn. Doch wichtig sei, dass sich endlich etwas tue. Stefanou geht davon aus, dass er das Grundstück problemlos verkaufen kann. Es gebe mehrere Interessenten, die Wohnungen oder Ferienwohnungen bauen wollen. Grundsätzlich spreche nichts gegen eine Bebauung, so Kuhn. Eine Genehmigung hänge letztendlich davon ab, was gebaut werden soll.

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