Neustadt Beleuchtung streikt

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Der Zustand der Brunnen in Deidesheim hat den Stadtrat auf einen Antrag der FWG hin beschäftigt. Am auffälligsten im Stadtbild ist, dass die Beleuchtung des Andreasbrunnens auf dem Marktplatz nicht funktioniert.

Die Innenbeleuchtung sei erst im Sommer 2015 repariert worden, und schon wieder seien vier von acht Leuchten defekt, berichtete Stadtbürgermeister Manfred Dörr. Und: „Die Außenbeleuchtung geht auch nicht.“ Eigentliche wollte die Stadt den repräsentativen Brunnen im Zentrum der Stadt in die „rosa Wochen“ während der Mandelblüte einbeziehen. Er hätte dann ebenso rosa angestrahlt werden sollen wie das historische Rathaus. Es seien neben der Reparatur eine Reinigung und ein Innenanstrich geplant, berichtete Dörr. „Wieso sind die LED-Leuchten schon kaputt?“, fragte Ratsmitglied Franz Arnold (FWG). Angeblich sollten die doch besonders lange halten. Einen möglichen Grund für die defekte Innenbeleuchtung wusste Dörr. Zumindest vom Weinstraßen-Erlebnistag sei bekannt, dass Menschen in dem Brunnen gebadet hätten. Das sei natürlich so nicht vorgesehen. Auch habe sich bei einer Überprüfung herausgestellt, dass der Betriebsschacht unter dem Brunnen feucht gewesen sei. Der Andreasbrunnen ist bereits 165 Jahre alt. Im Jahr 1851 wurde er vom damaligen Bürgermeister Ludwig Andreas Jordan gestiftet. Die FWG hatte auch beantragt, den kleinen Brunnen am Königsgarten und den Brunnen am Kolpingdenkmal als Trinkwasserbrunnen auszuweisen. Das sei problematisch, sagte Dörr dazu. Die Stadt müsse dann nämlich die Trinkwasserqualität garantieren, und der Aufwand dafür wäre enorm. Und „wenn jemand das Wasser trinkt und krank wird, ist die Stadt der Verursacher“. Für einen bei Bauarbeiten im Jahr 2011 gefundenen Brunnen auf dem Platz an der Weinstraße, gegenüber dem Weingut Siben, gebe es eine „Perspektive“, sagte Dörr auf Anfrage von Ratsmitglied Franz-Josef Ratter (Grüne). Man könnte ihn wieder in Betrieb nehmen. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Finanzierung gesichert sei. Außerdem müsste dann Ersatz für die dort angelegten vier Parkplätze in zumutbarer Entfernung geschaffen werden. Ratter hatte darauf verwiesen, dass es in der Stadt noch zahlreiche Brunnen über die von der FWG angesprochenen hinaus gebe, und konkret auch den Standort an der Weinstraße angesprochen. Der Brunnenschacht dort sei nach dem Fund gesichert, vermessen und dokumentiert worden, sagte Dörr. (ff)

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