Neustadt Adventskalender (22): C/2012 S1 (ISON) verzaubert ...

In der Weihnachtszeit erleuchten ganz unterschiedliche Dekorations-Kometen unsere Zimmer und Häuser. Ihre Form ist gefällig, ihr Licht für viele herzerwärmend. Ursprung dieses Weihnachtsschmucks ist, dass man lange Zeit glaubte, die Hirten seien vor rund 2000 Jahren einem Kometen nach Bethlehem gefolgt. Denn schon seit jeher kann man in klaren Nächten die wunderschönen Lichtphänomene beobachten, die von diesen Himmelskörpern ausgehen. So ist es noch keine 20 Jahre her, dass auch bei uns in Neustadt der Komet Hale-Bopp zu sehen war. Inzwischen nehmen Wissenschaftler, wie der Astro-Physiker Harald Lesch, allerdings stark an, dass die Hirten einem weit imposanteren Lichtphänomen gefolgt waren, verursacht von einer seltenen Konstellation aus Jupiter und Saturn. Mit der romantischen Vorstellung von Kometen haben die Wissenschaftler ohnehin längst aufgeräumt. Das fängt schon bei der Namensgebung an, einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen zusammen mit den Namen ihrer Fundorte oder Entdecker. Dabei kommt dann so etwas heraus wie C/2012 S1 (ISON). Die Kerne der Kometen werden von Astronomen „schmutzige Schneebälle“ genannt, weil sie grau sind, staubig und steinig. Als wäre das nicht schon genug, stinken diese „Schneebälle“ auch noch fürchterlich. Der frisch „geenterte“ Komet Tschuri hat, so sagen die Forscher, zudem die Form eines Quietscheentchens – was ja schon fast wieder romantisch ist. In der Vorweihnachtszeit sollte man es mit Kometen vielleicht einfach so halten wie mit Zaubertricks: nur aus einiger Entfernung betrachten. Einfach nicht so nah rangehen mit Augen und Nase, und schon bleibt das Magische daran schön erhalten. (plk)

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