Ludwigshafen „Wir können gegen alle Teams gut aussehen“

Mannheim. Mit dem Mannheimer HC schließt Torwart Andreas Späck morgen (18.15 Uhr) die Halbfinalspiele um die deutsche Feldhockey-Meisterschaft. Der MHC trifft dann im Stadion des UHC Hamburg auf Titelverteidiger Rot-Weiss Köln. Der 31-Jährige zählt zu den wenigen Routiniers im Team der Blau-Weiß-Roten und ist zuversichtlich, dass die Mannheimer den Kölnern den Zahn ziehen und das Endspiel am Sonntag erreichen, wo dann der Harvestehuder THC oder der UHC Hamburg warten würden.

Herr Späck, spüren Sie schon ein spezielles Kribbeln?

Ja, das geht jetzt los, und es ist ein schönes Gefühl. Es ist nämlich ein Gefühl der Vorfreude. Und das spüre ich gerne. Der MHC bekommt es im Halbfinale mit Titelverteidiger Rot-Weiss Köln zu tun, der in seinem Team einige Olympiasieger hat. Wie sehen Sie die Ausgangslage? Prinzipiell, so finde ich, gibt es bei einer Endrunde keine leichten Gegner. Klar ist, dass Köln individuell etwas mehr zu bieten hat. Ich bin aber trotzdem guter Dinge, dass wir sie schlagen können. Wir machen ja schon seit ein paar Tagen Videoschulung und haben ein paar Sachen entdeckt. Aber die verrate ich jetzt nicht. Wenn Köln die individuell bessere Mannschaft ist, wo liegen dann die Vorteile des MHC? Wir haben in den zurückliegenden zwei Jahren ein hohes Maß an mannschaftlicher Geschlossenheit entwickelt. Das hat auch dazu geführt, dass wir in der Endrunde sind, obwohl wir im vergangenen Sommer einen kleinen Umbruch hatten. Wir bestechen durch eine hohe Einsatzbereitschaft und wissen, dass wir keinen Spieler in unseren Reihen haben, der ein Spiel alleine entscheiden kann. Und es ist überraschend, dass wir mit einer sehr jungen Mannschaft so viel Konstanz in unseren Leistungen hatten. Am vergangenen Wochenende gab es einen klaren 3:1-Sieg gegen den Harvestehuder THC, der ebenfalls bei der Endrunde dabei ist. Geht die Formkurve beim MHC rechtzeitig nach oben? Die Leistung gegen den HTHC war ganz sicher gut. Das gibt uns einfach Selbstvertrauen und die nötige Sicherheit, weil wir wissen, dass wir gegen alle Teams gut aussehen können. Mit den Kölnern haben wir in dieser Saison auch schon gute Erfahrungen gemacht und sie im Heimspiel 2:1 geschlagen. Sie sind mit 31 Jahren einer der Routiniers und dazu Torhüter. Sehen Sie sich in einer besonderen und wichtigen Rolle? Da ich mehr Erfahrung habe, kommt mir eine Rolle bei der Organisation der Defensive zu. Ich habe das Spiel ja auch komplett vor mir. Und weil die Jungs bereit sind, meine Anweisungen anzunehmen, klappt das auch sehr gut. Darüber hinaus versuche ich natürlich, meinen Job so gut wie möglich zu machen. Stimmen Sie der Aussage zu, dass man als Mannschaft nur Deutscher Meister werden kann, wenn man eine herausragende Torhüterleistung hat? Ich würde es anders formulieren: Mit einer schlechten Torhüterleistung hat man keine Chance, Meister zu werden. Darüber hinaus ist es allerdings so, dass wir uns auch auf keiner anderen Position einen Ausfall erlauben können, wenn wir erfolgreich sein wollen. Sehen Sie Ihre Mannschaft in einer Außenseiterrolle? Nein, das würde ich nicht sagen, denn alle Mannschaften sind gut, die in Hamburg dabei sind. Bei uns ist es aber ganz sicher so, dass die Welt nicht unter geht, wenn wir es nicht in Finale schaffen. Diese Ausgangslage ist angenehm. Wir haben nichts zu verlieren und wollen die Endrunde nutzen, um als Mannschaft den nächsten Schritt zu tun und um uns als Team weiterzuentwickeln.

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