Ludwigshafen Volles Haus

„Wir wollten uns das neu eröffnete Zentrum ansehen“, sagte Hans-Peter Schneider aus Ludwigshafen. Er und seine Familie gehörten zu den ersten Besuchern, die sich auf dem Gesundheitscampus umsahen. Dabei gab es viel zu entdecken – aber nicht in allen Bereichen des Neubaus. „Bis auf zehn Betten sind wir aktuell schon voll belegt“, erläuterte Chefarzt Henry Kohler den Grund, warum die oberen Stockwerke für die Besucher tabu waren. Sie verpassten damit den Blick auf lange Flure in beruhigendem Beige und Grün. Und sie sahen auch nicht die Zimmer mit Blick in Richtung Oggersheimer Wallfahrtskirche, die fast an ein Hotelzimmer erinnerten – wenn nicht das moderne Krankenbett gewesen wäre. „Wir haben versucht, das große Haus kleinteilig darzustellen und es mit dem bestehenden und noch wachsenden Park verzahnt. Dabei haben wir uns eher am Hotel- und Wohnungsbau orientiert“, erläuterte Architekt Matthias Schönfeld. Und er verriet auch: „Einen Blick in den Park gibt es von jedem Zimmer aus. Das trägt hoffentlich zur Erholungswirkung bei.“

Wichtiger Bestandteil für die körperliche Wiederherstellung der Patienten ist auch der 450 Quadratmeter große Kraftraum. Mit modernster Elektronik in den Geräten werden auch kleinste Fortschritte der Patienten aufgezeichnet. Die Leiterin der Physiotherapie Marion Gutbier strahlte: „Wir haben hier viel mehr Platz.“ Mehr Platz für Lymphdrainagen, mehr Möglichkeiten für Übungen, mehr Einzelbehandlungsräume. Aber auch mehr Raum für moderne Geräte, die fast wie ein Videospiel anmuten. „Es funktioniert durch Gewichtsverlagerung“, erklärte Marion Gutbier, während Besucher Mario Weber gerade mühevoll versuchte, die Balken auf dem Bildschirm nach seinen Wünschen zu verschieben. „Das ist ganz schön anstrengend“, meinte er.

Gleichgewichtsübungen, Nervenmessungen, Fachvorträge, Operationssimulationen und vieles andere mehr, was am Samstag zu sehen war, gehören zum Alltagsgeschäft an der BG Unfallklinik. Und wenn es nach Reha-Chefarzt Henry Kohler geht, dann soll sich das Spektrum sogar noch ein wenig erweitern: „Uns fehlt als letzter Baustein noch die neurologische Reha. Dafür streben wir eine Kooperation mit dem Ludwigshafener Klinikum an.“

Ideen für den Gesundheitscampus in Oggersheim sind also noch reichlich vorhanden. Vielleicht sind einige davon ja beim nächsten Tag der offenen Tür schon Wirklichkeit geworden.

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