Ludwigshafen Titelsammler mit Kugel und Diskus

Erfolgreich: Die Küver-Brüder Benjamin (links) und Bastian.
Erfolgreich: Die Küver-Brüder Benjamin (links) und Bastian.

«MUTTERSTADT.» Bastian Küver ist froh, dass er seine Kapselverletzung, die er sich im Frühjahr beim Kugelstoßen zugezogen hat, endlich überwunden hat. Landestrainer Lutz Casper, selbst Olympiateilnehmer 1968 im Hammerwurf, und Disziplintrainer Helmut Zimmermann wussten schon direkt nach den Sommerferien, dass in diesem Jahr noch einiges drin ist. Die Küvers, sagt Casper, seien Vorzeigeathleten: „Sie sind leistungswillig und absolut diszipliniert.“ Und sind vor allem eines: talentiert. Zusammen haben sie in diesem Jahr schon etliche Titel geholt: Der 17-jährige Bastian gewann zwei Rheinland-Pfalz-Meisterschaften und wurde dreimal Pfalzmeister bei den Leichtathleten, Benjamin (15) holte einmal Gold bei den Landesmeisterschaften und einen Pfalztitel. Auch im Rasenkraftsport und im LSW-Spezialsport ist das Duo eine feste Größe, zählt hier zur deutschen Spitze. Bastians letzter großer Coup war der deutsche Rekord und der Titel bei den nationalen Titelkämpfen im Schleuderballwurf in Heuchelheim. Auf sage und schreibe 71,18 Meter warf er das Gerät. Akribisch, so wie sie von ihrem Trainerduo beschrieben werden, haben sie auch ihre zahlreichen Erfolge auf einem DIN A5-Papier festgehalten. Und fast im Wochentakt kommen neue Bestweiten und Siege hinzu. Bastian und Benjamin haben in diesem Jahr einen „Lauf“. Und das Ende ist noch lange nicht erreicht. Davon ist Coach Casper überzeugt. Er glaubt, dass beide noch ordentlich Potenzial haben. Der Wille zur Leistung kommt bei beiden aus dem tiefen Inneren heraus. Geht es nach den beiden Brüdern, dann würden sie am liebsten bei Olympia dabei sein. Casper, der alte Trainerfuchs, schmunzelt, wenn die beiden von ihrer Karriereplanung berichten. Die Küvers sind schon ziemlich talentiert – im Übrigen nicht nur im Kugelstoßen und Diskuswurf. Der Ältere, Bastian, ist im Hochsprung schon locker 1,80 Meter gesprungen. Wer die beiden so sieht, glaubt ohnehin nicht, dass sie als Werfer Meriten sammeln. Gertenschlank sind sie beide, der Jüngere, Benjamin, überragt seinen Bruder um einige Zentimeter. „Werfen ist unsere Leidenschaft“, sagen sie unisono. Allerdings legen die beiden Mutterstadter Trainer Wert auf eine gute Ausbildung. Und zu dieser zählt eben nicht nur das Werfen, sondern auch Sprint- und Sprungkrafttraining. „Eine gute Basis ist wichtig“, betont Casper. Im Training motivieren sie sich gegenseitig, schauen sich auch gemeinsam Videos von „perfekten“ Würfen an. Dass die Brüder über eine gehörige Portion Talent verfügen, hat das Umfeld der Küvers früh erkannt. „Sie waren beide schon immer sehr quirlig“, erzählt Mutter Angelika Küver. Gemeinsam mit Ehemann Ingo sind sie die größten Fans ihrer Söhne. Nach dem obligatorischen Kinderturnen landeten Bastian und Benjamin im Leichtathletiktraining von Irmgard Nellen und Volker Cambeis bei der DJK Eintracht Ludwigshafen. Einige Zeit später folgte der Wechsel zu Roger Cambeis bei der TG Oggersheim, der die weiteren Grundlagen legte. Ende des vergangenen Jahres folgte der Wechsel zu RKS Phoenix Mutterstadt. Ein weiterer Schritt hin zur Spezialisierung. Innerhalb kürzester Zeit folgten Sprünge, nicht in Zentimetern, sondern in mehreren Metern – sowohl im Kugelstoßen als auch im Diskuswurf. Bastian steigerte sich mit dem 1,5 Kilogramm schweren Diskus auf 41,57 Meter und mit der Kugel (fünf Kilogramm) auf 13,89 Meter. Benjamin stieß in diesem Jahr die vier Kilogramm schwere Kugel auf 12,38 Meter und mit dem ein Kilogramm schweren Diskus erreichte er bereits 45,93 Meter. Der Lohn folgt für die Brüder noch in diesem Jahr: die Aufnahme in den Verbandskader. Bastian und Benjamin haben vieles gemeinsam, spielen leidenschaftlich und vor allem auch sehr erfolgreich Schach, beide besuchen das Heinrich-Böll-Gymnasium und doch sind sie so unterschiedlich. Bastian ist im Wettkampf impulsiv, während Benjamin der Analytiker bei den Küvers ist. „Ich überlege und schaue, wie kann ich den Fehler beim nächsten Mal verhindern“, berichtet er. Und beide sind erfolgreich – jeder auf seine Art.

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