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Politikern wird oftmals nachgesagt, sie drückten sich zu kompliziert aus und seien mitunter staubtrocken, was den Gähn-Faktor gewaltig erhöhe. Das trifft auf den Sportdezernenten Wolfgang van Vliet (SPD) ganz gewiss nicht zu. Seine einleitenden Worte bei der Auslosung zur Ludwigshafener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball haben seit Jahren hohen Unterhaltungswert. Unbestätigten Gerüchten zufolge, soll der eine oder andere Vereinsvertreter genau deshalb so gerne diesen Termin wahrnehmen. Bei der diesjährigen Auslosung im Clubhaus des BSC Oppau streifte van Vliet die Veranstaltung aus dem vergangenen Jahr, als es Kritik wegen der Zusammenstellung der Lostöpfe gab. In diesem Jahr sei die Klassifizierung der Teams besser vorbereitet. Und die Miss Lu, die traditionell als Glücksfee fungiert, „muss keine Angst haben, denn es ist noch keine Miss Lu verdroschen worden“, sagte van Vliet. Fast schien es so, als habe Miss Lu Sandra Krobath in diesem Moment heftig geschluckt und ihre Gesichtsfarbe verloren. Doch noch ehe sie düstere Gedanken (wo bin ich denn da gelandet) spinnen konnte, muss van Vliet die Not der jungen Dame erkannt haben. Die Herren – gemeint waren die Vereinsvertreter – würden das Los dankbar und demütig annehmen, erklärte der Dezernent, was heftiges Nicken im Plenum zur Folge hatte. Ein Lächeln huschte über das Antlitz der Miss Lu. Auch van Vliet freute sich, denn zum wiederholten Mal hat er die steife Atmosphäre einer Auslosung aufgelockert und entkrampft. Fortsetzung folgt – spätestens in einem Jahr. (thl) Beim Fußball-Landesligaspiel zwischen dem VfR Frankenthal und dem BSC Oppau wurde es kürzlich ernst. Zumindest in einem bestimmten Bereich des Spielfeldes. Da trafen nämlich der Frankenthaler Flügelstürmer Manuel Ernst und der Oppauer Außenverteidiger Florian Ernst als direkte Gegenspieler aufeinander. Die beiden kennen sich, denn sie spielten schon in früheren Jahren in der Bezirksliga gegeneinander, als Manuel Ernst noch das Trikot des ESV Ludwigshafen trug. Die beiden haben aber nicht nur denselben Familiennamen, sondern noch weitere Gemeinsamkeiten. Beide sind 27 Jahre alt und beide haben dieselbe Frisur, was wohl dem zeitig einsetzenden Haarausfall geschuldet ist. Frisurentechnisch lässt jedenfalls Bayern-Star Arjen Robben grüßen. Das Duell ging am diesem Tag an den Oppauer Ernst. Nicht nur, weil der BSC die Partie 4:0 gewann, sondern auch, weil Florian Ernst mit dem Führungstor den Sieg der Gäste einleitete. Zu sagen, die Lage des noch punktlosen VfR sei nach der erneuten Niederlage ernst, ist da fast schon untertrieben. (thl) Fußballern wird vorgeworfen, sie würden von ihren Vereinen immer mehr fordern. Meist ist mehr Geld gemeint, aber nicht nur. Und offensichtlich setzt das „Fordern“ immer früher ein – nämlich schon in der Jugend. So sind beim A-Ligisten ESV Ludwigshafen im Heimspiel gegen die TSG Eisenberg erstmals E- und D-Junioren als „Einlaufkinder“ an der Hand der Spieler aufs Feld marschiert. Die Kleinen waren ganz stolz, zumal es laut Auskunft von Spielleiter Alex Vogiatzoglou hinterher für jedes Kind eine Verköstigung in Form von Cola und Brezeln gab. Schöne Geste, aber es geht noch besser, mag sich ein Dreikäsehoch gedacht haben. Jedenfalls sagte er, beim nächsten Mal würden die Einlaufkinder Pizza bevorzugen. Vogiatzoglou verschlug es fast die Sprache, bevor er sich zu einem Lächeln durchrang. Immerhin hat die Anrede des Jungen gepasst. Er sprach den Spielleiter höflich und formvollendet mit „Herr Alex“ an. (thl)

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