Ludwigshafen Schwarzer Rauch über dem Müllheizkraftwerk: Bürger rufen Polizei an

Blick auf den Kamin von Westen: bei gutem Wetter mit der Morgensonne im Osten.
Blick auf den Kamin von Westen: bei gutem Wetter mit der Morgensonne im Osten.

Die neue Woche begann für Polizisten der Oppauer Inspektion und Thomas Grommes, den Geschäftsführer des Gemeinschaftsmüllheizkraftwerks Ludwigshafen GmbH (GML), mit einem Schreck. Denn aufmerksame Bürger hatten sich am frühen Morgen bei der Polizei gemeldet und gesagt, dass sie eine dunkle Wolke aus dem Kamin des Müllheizkraftwerks aufsteigen sehen. Etwa eine Störung? Nein, sagt Grommes und kann beruhigen: „Das ist selbstverständlich kein Ruß. Im Müllheizkraftwerk läuft alles normal.“ Es habe sich um das Phänomen der sogenannten „optischen Totalabsorption“ gehandelt. Grommes erklärt: „Bei schönem blauem Himmel wie heute sieht die weiße Dampfwolke von Westen her, also gegen die aufgehende Sonne blickend, dunkel aus, weil der Wasserdampf das Sonnenlicht total absorbiert. Dieselbe Dampfwolke erscheint morgens von Osten her oder von Westen her in der Abendsonne, also mit dem Sonnenlicht blickend, hingegen so, wie sie ist: strahlend weiß.“ Die GML hat das Phänomen auch schon fotografiert, damit es jeder gut nachvollziehen kann. Grommes kann noch weiter erklären: „Dass Kraftwerke bei kaltem Wetter riesige Dampfwolken abgeben, liegt an den niedrigen Temperaturen. Der etwa 110 Grad heiße Wasserdampf aus dem Kamin kondensiert bei Austritt aus dem Kamin sofort zu Wasser und bildet somit Wolken. Im Sommer sieht man daher gar keine Wolken aus dem Kamin kommen.“ Unterm Strich bleibt: „Die Bürger müssen sich keine Sorgen machen.“

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