Ludwigshafen Sauer trotz schlampigem Sieg

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Ludwigshafen. VTV-Trainer Patrick Horlacher war sauer. Die letzten zehn Minuten der Partie hatten ihm die gute Laune verhagelt. „Wir haben nur noch „wilde Sau’ gespielt“, schimpfte er. 27:19 lagen die Gastgeber acht Minuten vor Schluss in Führung, kassierten aber in den zehn Schlussminuten völlig inakzeptable elf Gegentreffer. Abwehrchef Sascha Hanke saß in der kompletten Schlussphase auf der Bank. Das Mundenheimer Trainerduo Patrick Horlacher und Marco Tremmel hatte durchgewechselt. „Wir wollten den Leuten Spielpraxis geben, die bislang weniger Anteile hatten. Aber auch von denen muss ich erwarten können, dass sie sich bewegen“, grantelte Horlacher. Ohne den Namen auszusprechen konnte er damit nur Benjamin Treiber gemeint haben, der zusammen mit den A-Jugendlichen Yannick Treiber und Lars Hannes von der Tribüne nachträglich auf dem Spielberichtsbogen Einzug fand, aber während seiner Einsatzzeit offensiv wie defensiv nur wie ein Fremdkörper wirkte. Lars Hannes wurden seine körperlichen Defizite in der Kreisverteidigung aufgezeigt. Glänzen konnte nur Yannick Treiber mit vier Treffern und immerhin ordentlichem Abwehrverhalten. Immerhin: Als die Gäste zwei Minuten vor dem Ende auf zwei Tore verkürzt hatten, übernahm im Angriff der erfahrene Daniel Arentz das Ruder, traf zum 29:26, bewies von der Siebenmeterlinie Nervenstärke (30:27) und krönte seine gute Leistung in der Schlussminute mit dem 31:28. Es war die endgültige Entscheidung und damit ein insgesamt verdienter Sieg. Denn nach der durchwachsenen Anfangsphase hatten die Mundenheimer gegen den starken Tabellenfünften über 40 Minuten die Tugenden gezeigt, die die VTV seit sieben Spieltagen an die Tabellenspitze führte. Die Initialzündung kam dabei von ganz hinten. Nico Klein im Tor parierte zwar in den ersten zehn Minuten gleich einen Siebenmeter, hatte aber nach dem 4:8 offensichtlich genug, zeigte gegen Manuel Werber (2) und Thorsten Schmitt drei Paraden in Serie, kam am Ende auf 19 gehaltene Bälle, darunter drei parierte Siebenmeter, und hatte damit einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Mundenheimer das Spiel bis zur Pause drehen konnten. Gästetrainer Rainer Sommer nannte einen weiteren Grund: „Mundenheim hat auch in der Anfangsphase nicht die Ruhe verloren, sondern das Konzept solide runtergespielt.“ Damit lobte er auch VTV-Trainer Horlacher: „Andere Trainer hätten wohl nach dem 4:8 eine Auszeit genommen. Es spricht für das Vertrauen des Trainers in seine Mannschaft, dass er es nicht getan hat.“ Und der Erfolg gab Horlacher Recht. Mit viel Tempo und Spielwitz wurde die Saulheimer Deckung auseinander gespielt, zogen die Mundenheimer davon – bis zehn Minuten vor Schluss. Zufrieden war Horlacher letztlich trotzdem. Immerhin reichte es zum Sieg. „Wir spielen bislang eine richtig geile Runde und wir fahren ohne Druck am Sonntag zum Spitzenspiel beim Zweiten nach Illtal.“ Das wird dann ein vorentscheidendes Spiel. Illtal ist aktuell Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand auf Mundenheim. Nach diesem Gipfeltreffen sind noch zwei Spieltage. So spielten sie VTV Mundenheim: Klein, Tim Doppler – Schmieder (6), Julian Doppler (1), Deege (2) – Binnes (2), Florian Treiber (3) – Hanke (2) – Frank, Benjamin Treiber, Arentz (9/5), Scheuerer (2), Yannick Treiber (4), Hannes (1) Zeitstrafen: 1:3 – Siebenmeter: 6/5 – 6/3 – Beste Spieler: Klein, Arentz – Werber, Brose – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Junkes/Scholer (Überherrn).

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