Ludwigshafen Saisonstart missglückt

Patrick Weber erzielt gegen Göppingen drei Tore, hat aber auch einige Fehlversuche.
Patrick Weber erzielt gegen Göppingen drei Tore, hat aber auch einige Fehlversuche.

«LUDWIGSHAFEN.» Es wäre zu schön gewesen, als Aufsteiger den EHF-Pokalsieger Frisch Auf Göppingen zum Saisonauftakt der Handball-Bundesliga zu besiegen. Die Realität hat gestern Abend anders ausgesehen. Nach einem furiosen Start mussten die Eulen eine 25:32 (10:15)-Heimniederlage einstecken.

Das erste Saisontor und sein erstes Bundesligator überhaupt erzielte Kai Dippe nach 1:18 Minuten. Da behielt der Kreisläufer die Nerven und verwandelte eiskalt gegen FA-Keeper Primoz Prost. Die Halle bebte das erste Mal so richtig. „Das war schon ein starkes Gefühl für uns alle, die Führung zu erzielen. Da haben wir die Göppinger auf dem falschen Fuß erwischt“, sagte Dippe. Und der Neuling legte sogar noch eine Schippe zum 4:1 durch Spielmacher Alexander Feld drauf. Dippe: „Dann haben wir etwas nachgelassen und im Angriff nicht mehr so konsequent die Chancen verwertet. Das rächt sich gegen eine Spitzenmannschaft.“ Kurzfristig mussten die Eulen den Ausfall von Leistungsträger David Schmidt auf halbrechts verkraften. Der Notlösung, Rechtshänder Oliver Hess, fehlte der Zug zum Tor. Wenigstens rutschte der zuvor an einem Muskelfaserriss laborierende Patrick Weber wieder ins Team. Der Jurastudent schoss zwar drei Tore, warf aber auch einige Fahrkarten. Im Nachhinein trauert auch er der starken Anfangsphase hinterher. „Wir hätten die Euphorie bis zur Halbzeit mitnehmen müssen. Mit unseren Fehlern haben wir den Gegner stark gemacht“, ärgerte sich Weber. Sein Bruder Julian, U20-Europameister im Speerwerfen, munterte Patrick nach dem Spiel wieder auf. „Am Anfang hat man gesehen, was bei dieser Mannschaft gehen kann. Die sollen das Spiel abhaken und gegen Mannschaften, die in etwa dasselbe Leistungsniveau haben, ihre Spiele gewinnen. Das wird am Ende gut ausgehen für meinen Bruder und die Jungs. Daran glaube ich“ , betonte der Europameister. „Ein gesunder David Schmidt mit seiner Effektivität und Torgefährlichkeit hätte uns gut zu Gesichte gestanden. Aber wir lernen aus den Fehlern“, ist Patrick Weber sicher. Erfolgreichster Schütze mit sieben Toren war gestern Denni Djozic. Auch der haderte, dass am Ende kein besseres Ergebnis auf der Anzeigetafel stand: „Es war mehr für uns drin gewesen. Göppingen wurde aber mit zunehmender Spieldauer seiner Favoritenrolle gerecht.“ Cool will Djozic, der schon in Balingen Bundesligaluft schnupperte, auf jeden Fall bleiben. „Wir werden unsere Chancen noch bekommen. Dann müssen wir zuschlagen“, forderte Djozic. Ob das bei den nächsten Auswärtsspielen in Magdeburg und Berlin sein wird, ist eher unwahrscheinlich. Das sieht Tonci Peribonio, Vater von Eulen-Torwart Roko und früherer kroatischer Weltklassekeeper, auch so: „Das Zusammenspiel der Torleute und der Abwehr muss über die gesamte Spielzeit stimmen. Nur dann hat man in dieser schweren Liga eine Chance zu bestehen. Im nächsten Heimspiel gegen Lemgo hoffe ich auf die ersten Zähler für die Eulen.“ Sport

x