Ludwigshafen/Frankenthal „Römig“: Grüne üben massive Kritik an Expansionsplänen

Um ans Gebiet „Römig“ angrenzende Äcker geht es.
Um ans Gebiet »Römig« angrenzende Äcker geht es.

Die Grünen in Ludwigshafen kritisieren die bekannt gewordenen Erweiterungspläne für das Frankenthaler Industriegebiet „Am Römig“. Die Fraktionen im Eppsteiner Ortsbeirat hatten der Erweiterung der Gewerbeflächen um gut 20 Hektar zugestimmt. Sie grenzen an den Norden Ruchheims und beherbergen derzeit bereits Kartoffel Kuhn, das Zentrallager der BASF sowie ein Amazon-Logistikzentrum. Nun könnten dort bis zu 700 neue Arbeitsplätze entstehen.

„Die Kritiklosigkeit, mit der die Politik in Eppstein und Frankenthal hinnimmt, dass der Investor VGP weitere 20 Hektar wertvolles Ackerland bebauen möchte, macht mich fassungslos“, erklärt Jutta Kreiselmaier-Schricker, grüne Fraktionsvorsitzende im Ruchheimer Ortsbeirat. „Wir wissen doch inzwischen alle, welche verheerenden Folgen der ungebremste Flächenverbrauch für das Klima vor Ort und für die biologische Vielfalt hat.“ Eine Dachbegrünung sieht sie nicht als Ausgleich für verlorene Ackerflächen.

„Ludwigshafen ist als direkter Nachbar unmittelbar von dieser Mammutplanung betroffen“, ergänzt Johannes Moeller von den Grünen im Oggersheimer Ortsbeirat. Er erwartet eine „gewaltige Zunahme des straßengebundenen Güterverkehrs“, der weiteren Straßenbau um Ruchheim und Oggersheim erfordern werde. Das gehe zu Lasten einer ökologisch ausgerichteten Verkehrsentwicklung, „denn an dieser Stelle ist weder eine Anbindung an den Schienengüterverkehr noch eine sinnvolle Verknüpfung mit dem ÖPNV möglich“, ist sich Moeller sicher. Ein Gutachten geht hingegen davon aus, dass – von einer zusätzlichen Ampel abgesehen – keine Straßenbauprojekte zur Anbindung des Gewerbegebiets notwendig sein werden.

Der grüne Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Hans-Uwe Daumann, stellt die Frankenthaler Ansiedlungspolitik generell in Frage: „Das Argument neuer Arbeitsplätze zieht nicht mehr in einer Zeit des allgemeinen Arbeitskräftemangels.“ Die Erwartung zusätzlicher Gewerbesteuereinnahmen trüge. In Ludwigshafen oder Worms sei es gelungen, vergleichbare Planungen auszubremsen. „Es ist bedauerlich, dass die kritischen Aspekte in Frankenthal kaum wahrgenommen werden“, bilanziert Daumann.

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