Ludwigshafen Pianistin Gabriela Montero im Feierabendhaus

Eine Ausnahmekönnerin am Klavier: Gabriela Montero.
Eine Ausnahmekönnerin am Klavier: Gabriela Montero.

Die 1970 in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, geborene Gabriela Montero gehört zu den großen Pianistinnen unserer Zeit. Am Dienstag gastiert sie mit einem Konzert im Feierabendhaus der BASF in Ludwigshafen.

Klar, ein Wunderkind, wie es immer so schön klischeehaft heißt. Aber es ist ja tatsächlich so: Wer es in die Weltspitze der Klassikszene schaffen will, zumal am Klavier, der kann nicht erst als Jugendlicher oder gar junger Erwachsener mit dem Musizieren beginnen.

Das war auch bei Gabriela Montero so. Aber vielleicht dann doch auch noch ein bisschen anders. In einem Interview mit der Fachzeitschrift „Concerti“ berichtet sie, dass sie bereits mit sieben Monaten (!) angefangen habe, sich am Klavier auszuprobieren. „Ich bin mit diesen Genen geboren und dafür sehr dankbar.“ Und das alles, obwohl es in ihrer Familie überhaupt keine Musiker gab. „Meine Eltern hörten so gut wie nie klassische Musik“, berichtet Montero in dem besagten Interview.

Erster Auftritt mit fünf, Konzertdebüt mit acht Jahren

Kein Wunder also, dass sie bereits mit fünf Jahren ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte, ihr Debüt als Konzertpianistin gab sie mit acht Jahren. Studiert hat sie in den USA und in London, die internationale Presse wurde erstmals auf sie aufmerksam, als sie 1995 den dritten Preis beim internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau gewann. Es folgte eine internationale Karriere, die sie auch in unsere Region führte, sei es in den Mannheimer Rosengarten oder zum Festival „Heidelberger Frühling“.

Das Programm für ihren Klavierabend bei der BASF ist ganz außergewöhnlich, wobei eigentlich alle Konzerte der Pianistin besonders sind. Jedenfalls anders, als man es bei einem klassischen Klavier-Recital erwarten würde.

Live-Improvisation zu Chaplin-Stummfilm

Da gibt es zunächst einen eher konventionellen Teil, wie man das auch von anderen Klavierabenden kennt. Montero wird zum Beispiel die zweite Klaviersonate von Sergej Rachmaninow spielen oder die fis-Moll-Sonate von Igor Strawinsky. Dann aber folgt ein für Gabriela Montero so typischer, ungewöhnlicher zweiter Konzertteil: Zu dem Stummfilm „Der Einwanderer“ von Charles Chaplin wird Montero live improvisieren. Und es sind genau diese für eine klassische Pianistin eher ungewöhnlichen Improvisationsmomente, die Gabriela Montero von ihren Kolleginnen und Kollegen unterscheidet.

Termin

Gabriela Montero gastiert am Dienstag, 29. November, 20 Uhr, im Feierabendhaus der BASF.

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