Ludwigshafen Kurioses Spektakel mit hohem Unterhaltungswert

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LUDWIGSHAFEN. Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen hat den letzten Strohhalm gepackt und seine Chancen auf den Ligaverbleib mit dem 4:2 (1:1)-Sieg gegen den FV Diefflen verbessert.

Es war ein kurioses Spektakel mit hohem Unterhaltungswert. Die Partie war nie langweilig, ein Höhepunkt jagte den anderen. „Beide Mannschaften haben sehr hoch verteidigt, was zu vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten geführt hat“, sagte Arminia-Trainer Frank Hettrich. 13:9 lautete am Ende das Chancenverhältnis, wobei die Gastgeber die hochkarätigeren Gelegenheiten hatten und deshalb zu Recht die drei Zähler holten. „Das Spiel kann locker 8:4 ausgehen“, sagte Hettrich. Mit welchem Risiko agiert wurde, belegen die 27 gepfiffenen Abseitspositionen. Oft waren es hauchdünne Entscheidungen. Die Arminia nutzte ihre Schnelligkeitsvorteile auf den Flügeln und war mit unzähligen vertikalen Pässen brandgefährlich. So fiel auch das 1:0, als Fabio Schaudt im richtigen Moment den Ball steil spielte und Nico Pantano gut abschloss (11.). Das 2:0 verpasste eine Minute später Kapitän Tim Amberger freistehend. „Da muss ich etwas ruhiger zum Ball gehen, ihn vielleicht auch stoppen“, schildert der Linksaußen die Szene. Diese Möglichkeit und die von Pantano nach Ambergers guter Vorarbeit (53.) waren super Chancen, die Tore sein müssen. „Ich bin weggerutscht“, erklärte der Offensivmann seinen Fehlschuss. Weil aber die Abwehr der Arminia besonders im ersten Abschnitt wackelte, drehte Diefflen mit zwei Treffern von Torjäger Fabian Poß die Partie (36., 51.). „Bei hohen Bällen waren wir zu leichtsinnig. Die Abstände zwischen der Viererkette und den beiden Sechsern waren zu groß“, monierte Hettrich. Trotz des 1:2-Rückstandes hatte man aber nicht das Gefühl, dass der FCA verlieren würde. Die Körpersprache verriet Entschlossenheit, der Siegeswille war zu spüren, die Laufbereitschaft hoch. „Das Team hat Charakter gezeigt“, betonte Hettrich. „Die zweite Halbzeit war überragend“, sagte Ihsan Erdogan, der mit seinem Doppelpack für den Umschwung sorgte (67., 71.). Er hatte die Amberger-Chance zu Beginn eingeleitet und legte dem Kapitän nach der Pause noch einmal klasse auf (49.). „Bei meinem ersten Tor hatte ich etwas Glück“, gab Erdogan zu. Beim 3:2 ließ er gekonnt den Torwart aussteigen. Diesen Treffer hatte Patrick Haag ebenso stark vorbereitet wie das 4:2 Pantanos (80.). Der Ex-Zweitligaprofi machte sein bestes Spiel für die Arminia und war erstmals direkt an Toren beteiligt. „Es ist der erste Sieg, seit ich hier bin. Der wird uns helfen. Schade, dass jetzt die Winterpause kommt“, sagte Haag. Dass er seine Rolle im zweiten Abschnitt sehr offensiv interpretierte, kam den Arminen zugute. „Das 4:2 war ein Lebenszeichen von uns“, freute sich Sportchef Markus Impertro. Auch wenn noch etliche Mängel zu erkennen waren, hat die Arminia mit einer tadellosen Einstellung gezeigt, dass man sie nicht zu früh abschreiben sollte. |thl

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