Ludwigshafen HoodBlaq: Drogenvorwürfe gegen Ludwigshafener Rapper zum Großteil haltlos

HoodBlaq ist eine sechsköpfige Rap-Gruppe, deren Mitglieder aus dem Ludwigshafener Stadtteil Hemshof stammen. Sie treten nur mas
HoodBlaq ist eine sechsköpfige Rap-Gruppe, deren Mitglieder aus dem Ludwigshafener Stadtteil Hemshof stammen. Sie treten nur maskiert auf, weil sie Wert auf Anonymität legen.

Die Durchsuchung des Studios der Ludwigshafener Rapper HoodBlaq hat im vergangenen Sommer große Wellen geschlagen. Ausgelöst hatten den Polizeieinsatz in der Nacht auf den 20. Juni „Schreie aus einer Wohnung“, den Beamten zufolge wurden damals rund zwei Kilogramm Amphetamin sowie zirka 800 Gramm Marihuana gefunden. Nach monatelangem Warten auf die entsprechende Analyse des Landeskriminalamts steht jetzt fest: Die weißliche Substanz, von der die Polizei angab, dass es sich dabei um Amphetamin gehandelt habe, waren lediglich zwei Kilogramm Mehl. „Es wurde kein Amphetamin nachgewiesen“, sagte in diesem Zusammenhang der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber gegenüber der RHEINPFALZ. Warum es damals laut Polizei einen Schnelltest gab, der positiv auf das weiße Pulver reagierte, ist derzeit noch unklar. Eine entsprechende Nachfrage hierzu hat das Polizeipräsidium Rheinpfalz bisher nicht beantwortet.

Direkt nach der Durchsuchung ihres Studios hatte HoodBlaq via Instagram umgehend abgestritten, dass die Polizei bei ihnen Drogen gefunden hat. „Ein erneuter Versuch, etwas zu finden. Ohne Erfolg! Grüße gehen raus an die Staatsanwaltschaft und Polizei Ludwigshafen am Rhein, mit jedem Versuch wachsen und werden wir stärker“, lautete die Botschaft der Gruppe im sozialen Netzwerk.

Wie der Leitende Oberstaatsanwalt betont, ist gemäß der Laboranalyse zwar jetzt der schwerwiegendste Drogenvorwurf gegen die Beteiligten von damals vom Tisch – insgesamt wurden gegen 15 Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet –, das gefundene Marihuana sei jedoch als solches bestätigt worden. Allerdings auch nicht im Umfang der zirka 800 Gramm, die die Polizei zunächst angegeben hatte. „Wir sprechen hier von rund 500 Gramm Cannabisblüten, bei denen THC nachgewiesen wurde“, sagt Ströber. Die Ermittlungen in dem Fall dauern dem Leitenden Oberstaatsanwalt zufolge entsprechend an.

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