Ludwigshafen Größter Erfolg in der Vereinsgeschichte

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LUDWIGSHAFEN. Der monotone Klang, wenn die Kugel auf der Bahn aufkommt und wenig später auf die Kegel trifft, brennt sich jedem Besucher nach wenigen Minuten ein. So war das auch am Wochenende im Classic-Treff in Oggersheim. Dort klackerten nämlich unaufhörlich die Kugeln. Denn: Die deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Senioren über die Distanz von 120 Wurf fanden über drei Tage statt. Zum ersten Mal gingen die nationalen Titelkämpfe über diese Distanz im Classic-Treff über die Bühne. Während die Kegler im Akkord ihre Kugeln auf die Bahn schleuderten, feuerten der Anhang und die Mannschaftskameraden mit extra ausgedachten Schlachtrufen die Akteure an. Mitten in dieser Mischung aus Gummigeruch, Stimmenwirrwarr, rollenden Kugeln und fallenden Kegeln kämpfte auch die Mannschaft des KV Mutterstadt um Punkte. Der aktuelle Landesmeister nimmt bereits zum dritten Mal an einer deutschen Meisterschaft teil. Dennoch sah der KVM-Seniorensportwart Jürgen Puff in den Titelkämpfen einen absoluten Höhepunkt. „Sie haben ganz in der Nähe stattgefunden“, sagte er. Der Heimvorteil zahlte sich aus. Denn der KV Mutterstadt feierte mit dem dritten Platz den bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Und: Nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga vor einigen Wochen war der Erfolg in Oggersheim auch Balsam auf die Seele. Doch ein Spaziergang war es nicht für Mutterstadt. Zunächst jagten Kurt Freiermuth, Rainer Gerach, Wilfried Klaus und im zweiten Durchgang dann auch Puff, Armin Kuhn und Damir Dundic ihre Kugel je 120 Mal in Richtung Kegel. „Die 120 Wurf sind nach internationalem Wurfsystem festgelegt und haben den Effekt, dass alle Werfer auf vier Bahnen antreten müssen und nicht, wie früher, sagen können: ,Ich komme auf Bahn x und y besonders gut zurecht und werfe deswegen nur auf diesen’“, erklärte der Vizepräsident des Deutschen Kegelbundes Classic (DKBC), Wolfram Beck, und ergänzte: „Außerdem müssen die Kegler bei den 120 Wurf jedes Mal bis zum Anschlag spielen und können nicht mehr groß taktieren, da am Ende das Ergebnis aller sechs Mannschaftsmitglieder zusammengezählt wird.“ Das Prozedere war für die Mutterstadter kein großes Problem. Die Uhrzeit hätte eins werden können. Denn die KVM-Spieler mussten gleich in den ersten beiden Durchgängen (8.30 Uhr und 9.35 Uhr) ran. „Es ist eine Umstellung. An unseren Spieltagen spielen wir normal gegen 13 Uhr. Aber es kann auch von Vorteil sein, so früh spielen zu müssen, da die Bahnen noch frisch sind und wir durch unser vorgelegtes Ergebnis die anderen Mannschaften unter Druck setzen können“, sagte Puff. Und so kam es dann auch: Mit einem Gesamtwert von 3318 Kegeln zeigten sie „eine schöne, geschlossene Mannschaftsleistung“. Damit sorgte der KVM für das erste Ausrufezeichen des noch aus KVM-Sicht lang andauernden Tages. Mit dem dritten Platz sorgte das Team für eine Überraschung und sicherte sich gleichzeitig den größten Erfolg der jüngeren Klubgeschichte. ERGEBNISSE Senioren A: 1. SKV Weiden (3390), 2. KKV Saalekreis (3322), 3. KV Mutterstadt (3318, Wilfried Klaus 591, Jürgen Puff 564, Armin Kuhn 558, Damir Dundic 541, Kurt Freiermuth 537, Rainer Gerach 527), 4. SKV Hochschwarzwald (3246), 5. SKV Regensburg (3211), 6. KV Offenburg (3207), 7. KSKV Elbe-Elster (3207), 8. KKV Mansfeld-Südharz (3206), 9. TSV Niederstotzingen (3203), 10. KV Wolfsburg (3198) - Senioren B: 1. SV Kleeblatt Berlin (2164), 2. KV Deggendorf (2155), 3. KSKV Elbe-Elster (2148), … 11. DJK Eppstein (2041, Günter Berndt 533, Viorel Buturca 531, Michael Gaug 492, Herbert Schneider 485) - Seniorinnen: 1. KKV Mansfeld-Südharz (2096), 2. Verein Erlanger Sportkegler (2084), 3. KKV Greiz (2075). (koep)

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