Ludwigshafen Fleck ist jetzt Platzherr

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Das hätte ihm sicher gefallen: Seit Samstag ist er ein Platzherr. Das über 800 Quadratmeter große Areal vor der Oggersheimer Trauerhalle heißt jetzt Albin-Fleck-Platz. Unter dem Namen auf dem blau-weißen Straßenschild steht, dass der Kommunalpolitiker von 1999 bis 2009 Ortsvorsteher war. Die über 200 Gäste waren sich einig: Diese Ehre hat Albin Fleck mehr als verdient.

Nach der Empfehlung des Ortsbeirats hatte der Bau- und Grundstücksausschuss die Platzbenennung beschlossen. Darüber, dass sich so viele Menschen vor der Trauerhalle einfanden, wunderte sich Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) in ihrer Laudatio. Das sei nicht üblich. Vor fast sieben Jahren ist Fleck während einer Radtour an einem Herzinfarkt gestorben – ein Tod, der zu ihm gepasst habe, sagte die OB. Das Fahrrad sei sein Markenzeichen, Oggersheim sein Leben gewesen. Die christliche Soziallehre habe seinen Werdegang und sein politisches Wirken geprägt. Als „Der Schwarze Fleck von Oggersheim“ sei er eine Marke. Die Sanierung und Renovierung der Trauerhalle sei neben zahlreichen wichtigen Stationen des Stadtteils sein Lebenswerk gewesen. Dass so viele Menschen gekommen sind, wertete Lohse als Würdigung für einen außergewöhnlichen Menschen. Es lohne sich, seinen Namen in Gedanken und im Herzen zu bewahren. Der Albin-Fleck-Platz solle an einen Mann erinnern, der viel geleistet habe für die Gesellschaft und Vorbild sei für künftige Generationen. Bei der Straßenbenennung befinde sich Fleck in guter Gesellschaft. Nebenan im Ortsteil seien die Hans-Böckler-, Adam-Stegerwald-, Karl-Legien-, Gustav-Stresemann-, Walther-Rathenau- und die Paul-Löbe-Straße, alles sozial eingestellte Politiker des vorigen Jahrhunderts, zählte Ortsvorsteherin Barbara Baur (SPD) auf. Sie erinnerte gemeinsame Radtouren und Aktionen wie den Hilfskonvoi in die Partnerstadt Sumgait, den Bau einer Kapelle in Afrika und an das sonntägliche gemeinsame „Bettenschieben“ im Krankenhaus Zum Guten Hirten. Beim Umbau der Trauerhalle sei Fleck ein ständiger Begleiter und Aufpasser gewesen. „Manches wäre nicht so gut gemacht worden, hätte der Tüftler Albin sich nicht so eingebracht“, sagte Baur. Vom Küchenfenster ihres Hauses neben dem Friedhof aus konnte sie alles beobachten. „Namens der Familie darf ich Ihnen sagen, wie stolz wir darauf sind“, betonte Elisabeth Fleck im Hinblick auf die Platzbenennung, die zeige, welche Wertschätzung ihrem Mann entgegengebracht werde. Sie überreichte eine Spende für eine Bank vor dem Friedhof. Gerne erinnerten sich die Versammelten auch an die Sprüche des früheren Ortsvorstehers. In der Ruhe liegt die Kraft, pflegte er zu sagen, wenn jemand nach seinem Leitmotiv fragte. Oder: Man muss die Menschen lieben, sonst kann man nicht Politik machen. Spitzbübisch pflegte er auch zu sagen: Wo mir sin, is vorne, un wenn mir hinne sin, is hinne vorne. Der Singverein 1842 begleitete das Ereignis musikalisch.

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