Ludwigshafen Filmfestival: Beirat gegen Begrenzung

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Filmfestival und kein Ende: Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) kann die Diskussion langsam nicht mehr hören. „Wir müssen aufpassen, dass wir diese Veranstaltung mit der dauernden Kritik nicht langsam aushöhlen“, sagte er zum Antrag der Grünen, die eine Besucherbeschränkung und die unverzügliche Wiederherstellung des Festivalgeländes forderten. „Der erste Antrag zur Wiederherstellung der Parkinsel-Wiese nach dem Abschluss stammt aus dem Jahr nach dem ersten Festival“, verwies er auf die lange Geschichte dieser Forderung. „Es ist uns ein Anliegen, dass das Festival nicht weiter unbegrenzt wachsen soll“, begründete Grünen-Sprecher Raik Dreher seinen Antrag. Von 2009 bis 2015 habe sich die Besucherzahl verdreifacht, zuletzt kamen 88.000. „Das kann so nicht weitergehen.“ Er forderte deshalb die Beibehaltung der aktuellen Zeltgröße und keine weitere Ausweitung der Vorführzeiten. „Sonst wird das Ganze zu rummelhaft“, so seine Befürchtung, für die er Zustimmung von allen Seiten erntete. „Immerhin sprechen wir jetzt nicht mehr von einer Begrenzung“, freute sich Heller. Unstimmigkeit herrschte hingegen bei der Wiederherstellung des Rasens auf dem Festivalgelände. Der sei auch in diesem Jahr noch immer nicht erfolgt, obwohl sich der Veranstalter dazu verpflichtet habe. „Der Veranstalter bezahlt nur dafür. Die Wiederherstellung selbst ist Sache der Stadt“, stellte Heller klar. Deren Untätigkeit verstimmte jedoch auch ihn. „In einem Jahr ist es zu feucht, im nächsten zu trocken und im dritten Jahr ist wieder etwas anderes. Diese Begründung ist armselig“, ereiferte sich Jens Brückner (Grüne). „Der pflegliche Umgang mit unserem Eigentum sollte selbstverständlich sein, aber so kann man doch mit unserem Eigentum nicht umgehen.“ Gemeinsam forderte der Ortsbeirat die Verwaltung auf, sich Gedanken über eine Neubepflanzung zu machen. Zur Einwohnerfragestunde gab es für den Ortsvorsteher zunächst eine Menge Unterschriften. „800 Menschen aus Süd und Parkinsel hatten sich schriftlich für den Erhalt der Hackerbräu-Stuben ausgesprochen. Vergebene Liebesmüh“, so Heller. Er sagte: „Gekündigt hat nicht die GAG, sondern der Pächter – und das, weil die Gaststätte zu wenig genutzt wurde. Hätten nur zehn Prozent der 800 täglich hier ihr Bier getrunken, gäbe es das Hackerbräu noch.“ Mehr Zustimmung gab es für die Neubaupläne der GAG zwischen Saarland- und Kurfürstenstraße (Christian-Weiß-Siedlung). 160 Wohnungen sollen hier entstehen, erklärte Projektleiterin Sonja Müller-Zaman. Davon werde die GAG 82 Einheiten selbst bauen, die übrigen seien an die Familienheim-Genossenschaft aus Karlsruhe vergeben. „Im November schließen wir den städtebaulichen Vertrag, am 7. Dezember soll der Stadtrat die Planungen verabschieden“, erläuterte sie. Der Bauantrag werde Ende November gestellt, bei reibungslosem Verlauf der fünf Bauteile könnten Ende 2017 die ersten Mieter einziehen. Gute Nachrichten – da war sich der Rat einig, der sich außerdem über die gemeinsame Tiefgarage für alle Häuser freute. Die umfasse „bis zu 190 Plätze“, so Müller-Zaman. Alfred Glatzer (FDP), er war zuvor als neues Ortsbeiratsmitglied verpflichtet worden, bemängelte allerdings, dass die Zufahrt zur Tiefgarage über die stark befahrene Saarlandstraße erfolgen soll. Das sei ein Beitrag zur Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Saarlandstraße, begründete Hanno Babelotzky von der Stadtplanung. Eine andere Zufahrt wäre zudem eine Belastung für die Anwohner in anderer Straßen.

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