Ludwigshafen Für zwei Spiele aus Kiel gekommen

LUDWIGSHAFEN. Für Tobias Wolff hatte sich die Fahrt in die Heimat gelohnt. Der Hockeyspieler des Zweitregionalligisten TFC Ludwigshafen studiert seit Kurzem in Kiel und setzte sich extra für die letzte Begegnung vor Beginn der Hallenrunde in den Zug nach Ludwigshafen. Zwar verloren die Löwen gegen Spitzenreiter Kreuznacher HC mit 1:3 (0:1), aber Wolff durfte dennoch jubeln. Immerhin erzielte er in der 63. Minute den 1:2-Anschlusstreffer.

TFC-Trainer Philipp Grimmer hatte seinem Zögling die Zugfahrkarte spendiert und bedankte sich ausdrücklich bei Wolff für die Strapazen, die er auf sich genommen hatte. „Hut ab, dass er das gemacht hat“, zog Grimmer den Hut. Nach den kräftezehrenden und nervenaufreibenden letzten Wochen meinte Ludwigshafens Coach schmunzelnd: „Ich bin erst einmal froh, die Jungs 14 Tage nicht zu sehen.“ Dann aber freue er sich, gemeinsam mit dem Team die Hallenrunde anzugehen. Nach der Begegnung gönnten sich die Löwen noch das eine oder andere Bierchen, um die vergangenen Partien sacken zu lassen. Die Niederlage gegen den Kreuznacher HC wurmte. Natürlich. Aber sie war vorhersehbar. Regionalliga-Absteiger Kreuznacher HC spielte in dieser Saison bisher alles in Grund und Boden, wurde von Grimmer in dieser Woche schon als „die Übermannschaft der Liga bezeichnet“ und wird von der Konkurrenz als heißer Aufstiegskandidat gehandelt. Dementsprechend trat das Team von KHC-Trainer Markus Hippchen auch in Ludwigshafen in den ersten 20 Minuten auf. Die Gäste waren drückend überlegen. Ludwigshafens Herren kamen erst langsam in Fahrt, waren dann aber auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. Die Gastgeber mussten kurzfristig noch auf drei Leistungsträger verzichten, so dass die Auswechselbank nur rar besetzt war. Die Ludwigshafener werden bis zum nächsten Frühjahr, wenn am 26. April die Feldsaison wieder startet, Tabellenletzter bleiben, aber Grimmer ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft dort nicht hingehört. Ganz im Gegenteil. „Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken, können es mit jeder Mannschaft in der Liga aufnehmen.“ Die Ludwigshafener sind nicht nur als Mannschaft zusammengewachsen, sondern haben auch hervorragende Einzelspieler, wie beispielsweise Leo Schnotale, Sebastian Minges – er fehlte gegen Kreuznach aufgrund einer Muskelverhärtung - oder Alexander Matz, die allesamt bereits in höheren Ligen Spielerfahrung sammeln konnten. Warum es bisher noch nicht so lief, wie es eigentlich laufen sollte, darüber zerbrach sich Grimmer in den letzten Tagen und Wochen den Kopf. Vor allem die 3:4-Niederlage nach 2:0-Führung gegen Neunkirchen Ende September sorgte für vorübergehende Sprachlosigkeit beim ansonsten so wortgewaltigen TFC-Trainer. „Das hätten wir so einfach nicht herschenken dürfen“, erinnerte er sich an den rabenschwarzen Tag zurück. Mehr als zwei Unentschieden waren in dieser Saison noch nicht drin. HTC Neunkirchen und SC Safo Frankfurt haben deutlich schlechtere Torverhältnisse, allerdings fuhren beide bereits einen Sieg ein und überwintern damit vor den TFC-Herren in der Tabelle. (kia)

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