Ludwigshafen „Es hat uns motiviert, nicht Favorit zu sein“

Der 26 Jahre alte Max Lang ist einer der Hoffnungsträger des AC Mutterstadt.
Der 26 Jahre alte Max Lang ist einer der Hoffnungsträger des AC Mutterstadt.

«MUTTERSTADT.» Zu Saisonbeginn haben die Gewichtheber des AC Mutterstadt vom Finaleinzug um die deutsche Meisterschaft geträumt. Die Staffel von Dennis Eichner hat den Worten Taten folgen lassen. Der ACM steht nach 19 Jahren erstmals wieder in einem Endkampf. Morgen, 18 Uhr, geht es in der Obrigheimer Neckarhalle gegen Germania Obrigheim und den SSV Samswegen. Die Mutterstadter Hoffnungen ruhen auf Nationalheber Max Lang.

Glückwunsch zum Finaleinzug, Herr Lang. Haben Sie mit diesem Erfolg in Ihrer ersten Saison beim neuen Verein gerechnet?

Ich habe gewusst, dass ich zu einer starken und noch recht jungen, hungrigen Mannschaft mit Perspektive wechsle. Speyer und Obrigheim waren im Vorfeld die Favoriten in unserer Gruppe. Das hat uns nicht abgeschreckt. Im Gegenteil, das hat uns eher motiviert. Wir haben sogar den amtierenden deutschen Meister Speyer geschlagen. In der Relativwertung aller Staffeln liegen wir vorne. Was will man mehr? Ärgert es Sie im Nachhinein, dass der Finalkampf wegen der 0:3-Niederlage in Obrigheim nicht in Mutterstadt stattfindet? Der Endkampf in Mutterstadt war zum Greifen nahe. Wir hatten im entscheidenden Wettkampf Mitte Februar jedoch nicht unsere beste Form. Auch bei mir wäre im Reißen noch mehr möglich gewesen. Dann kam Pech hinzu. Obrigheim war an diesem Abend vor heimischem Publikum stärker. Wir sind froh, dass wir uns als Gruppenzweiter qualifiziert haben. Mit welchem Gefühl treten Sie zum Finale an? Ich kenne das Gefühl aus meiner Chemnitzer Zeit. Das ist etwas Besonderes. Eine ausverkauften Halle und top Stimmung mit den besten Athleten der Bundesliga. Da will man dabei sein. Das kann auch noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Welche Chancen rechnen Sie sich aus? Leider werden wir auf den Ausländerpositionen nicht unsere besten Kräfte dabei haben. Der Ägypter Mohamed Ehap wird nicht starten. Auf den Einsatz von Antonino Pizzolato hatten wir gehofft. Er erhält aber keine Freigabe vom italienischen Verband. Der Engländer Jack Oliver ist verletzt. Dafür ist sein Landsmann Gareth Evans dabei. An den Start geht auch unser Kroate Amar Music. Insgesamt fehlen schon ein paar Kilopunkte. Aber wir haben ja unsere starken Damen in der Hinterhand. Ich will keine Prognose wagen. Man muss sehen, wie es im Wettkampf dann läuft. Wie läuft es bei Ihnen? Vor Kurzem belegten Sie mit 154 kg im Reißen und 187 kg im Stoßen den neunten Platz bei der EM in Georgien. Im Hinblick auf die Qualifikation für Olympia 2020 war das mein erster Saisonhöhepunkt. Ich wollte mehr erreichen, hatte vorher allerdings Probleme mit dem Knie. Daher war meine Leistung in Ordnung. Ich habe regeneriert und lege meinen Trainingsschwerpunkt auf die WM im Dezember in Thailand. Da geht es um wichtige Punkte. Ich habe mich entschieden, dort in der olympischen -73 Kiloklasse zu starten. Da sind meine Teilnahmechancen größer, weil mein stärkster nationaler Konkurrent, Nico Müller aus Obrigheim, bereits in der -81 Kiloklasse startet.

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