Ludwigshafen Erstes Viertel verschlafen

Oliver Görge vom WSV Ludwigshafen (rechts) hat es mit dem Neustadter Xaver Schädler zu tun.
Oliver Görge vom WSV Ludwigshafen (rechts) hat es mit dem Neustadter Xaver Schädler zu tun.

«NEUSTADT.» Mit der 5:15 (0:5, 1:3, 2:4, 2:3)-Niederlage beim SC Neustadt verspielte der WSV Ludwigshafen den möglichen dritten Tabellenplatz in der Zweiten Wasserball-Bundesliga Süd. Die Trommeln der WSV-Zuschauer schwiegen schon im ersten Viertel. Mit 0:5 ging Ludwigshafen nach acht Minuten an den Beckenrand. Das Trommlerquartett Julian Kany, Tien Ngo, Angie Göhner und Leonie Scharl hatte sich das Derby „völlig anders vorgestellt“. Auch wenn die vier zur Halbzeit noch an ihr Team glaubten („wir gewinnen 10:8“), waren sie gereizt. „Ich ärgere mich über manche Entscheidungen der Unparteiischen und ein bisschen über unser Team“, gestand Tien Ngo. Auch Fan Christian Zepp, früher selbst aktiver Wasserballer, hatte vor Spielbeginn Hoffnungen auf einen Sieg. „Wir kämpfen seit fünf Jahren um Platz drei, dieses Mal müssen wir es packen“, sagte er. Nach der Partie winkte Zepp nur noch enttäuscht ab, zu klar spielte der SCN die Gäste aus. Im SCN-Tor wehrte der 22-jährige Keeper Kai Ulrich bis zum Strafwurftreffer von Martin Görge zum 1:8 alle Ludwigshafener Würfe ab. Der SCN startete furios. Im Angriff glänzte mit Xaver Schädler ein 15-jähriger Center. Er verwertete selbstbewusst die ersten beiden Chancen, seiner Kollegen und traf zum 5:0. Auch im Bruderduell der beiden Hummels blieb der Neustadter Dominik Hummel Sieger gegen Bruder Benedikt. Benedikt Hummel gelang kein Tor für den WSV, Dominik durfte nach der klaren 12:3-Führung ins Gehäuse. Die Ludwigshafener waren nach dem Spiel sichtlich geknickt. Kapitän Benjamin Hettich: „Wir haben nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Das erste Viertel war richtungsweisend. Wir waren beeindruckt von der offensiven Deckung des SCN. Als wir uns darauf eingestellt hatten, war es schon zu spät. Ein verdienter Sieg für Neustadt.“ WSV-Trainer Maurice Schaefer war der gleichen Meinung. „Wir hatten einen schlechten Start. Im ersten Viertel hatten wir kein Zutrauen in unsere Leistungsstärke und waren zu nervös. Solch ein Derby ist doch etwas anderes. Dann gab es noch einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen. Das bewirkte einen Domino-Effekt bei uns“, erklärte Coach Schäfer. Die Unparteiischen verteilten die Strafen zwar relativ großzügig, aber beide Seiten waren betroffen. Der SCN quittierte 13 Hinausstellungen und einen Fünfmeter, gegen den WSV verhängten Sören Thoböll (Stuttgart) und Ulrich Spiegel (Esslingen) zwei Strafwürfe und zwölf Wasserverweise. Dennoch war es trotz der Brisanz eine faire Begegnung. Der WSV hat jetzt nur noch eine theoretische Chance auf Platz drei zum Saisonende. Dazu müsste der SCN seine letzte Begegnung in Leimen/Mannheim am Samstag verlieren. Doch dazu will es SCN-Trainer Davorin Golubic nicht kommen lassen. „Heute war unser bestes Saisonspiel. Wir haben gezeigt, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen uns und dem WSV gibt.“ So spielten sie WSV Ludwigshafen: Sieger – Benedikt Hummel, Toth (1 Tor), Beck (1), Härtel, Burger, Johannes Sommer (1), Mohamed (1), Hettich, Oliver Görge, Martin Görge (1), Andreas Sommer, Wambsganß.

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