Ludwigshafen Einmal in den Wald und um die Welt

Peter Kern wollte mal Förster werden, verriet er den Kindern.
Peter Kern wollte mal Förster werden, verriet er den Kindern.

«Limburgerhof.» Gleich fünf prominente Vorleser haben sich vergangenem Freitag am bundesweiten Vorlesetag in der Limburgerhofer Bibliothek die Bücher in die Hand gegeben. Gelesen wurden Klassiker wie Pumuckl, Erzählungen aus aller Welt oder Tiergeschichten für Vor- und Grundschüler.

Schon zum 14. Male riefen die Zeitung Die Zeit, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung zum bundesweiten Vorlesetag auf. Die Limburgerhofer Bücherei hat dafür bekannte Personen zum Vorlesen eingeladen. Dieses Mal waren es Bürgermeister Peter Kern (SPD), die Erste Beigeordnete Rosemarie Patzelt (FWG), die ehemalige Konrektorin der Domholzschule Gertrud Page, Ulrike Schöningh vom Förderverein der Gemeindebücherei und Landrat Clemens Körner (CDU). „Mit der Aktion wollen wir die Kinder für das Buch begeistern“, erläutert Angelika Huber, Leiterin der Gemeindebücherei. Peter Kern, von Hause aus Grundschullehrer, hat neben einigen Bänden, die ihm Angelika Huber zur Auswahl gegeben hatte, auch eigene Bücher mitgebracht – zwei kleine Bändchen aus den 50er-Jahren, die ihm als Kind besonders viel Freude machten. Zum einen sind es Natur- und Tiergeschichten – „ich wollte früher mal Förster werden“, verrät der Bürgermeister. Und zum anderen waren es lustige wie lehrreiche Kurzgeschichten. „Kommt doch mal alle näher“, sagt er zu den Kindern, „dann brauch ich nicht so laut zu sprechen“. Und schon rückten die Kleinen enger an ihn heran. Mit der Geschichte von der Lerche und dem kleinen Sternchen konnte Peter Kern sie sofort in den Bann ziehen. Vom schönen Gesang der Lerche verzaubert, versucht das Sternchen das Lerchennest mit den kleinen Vogelkindern zu sehen. Doch soweit reichen seine Strahlen nicht. Das Nest bleibt im Kornfeld verborgen. So beugt sich das Sternchen immer weiter nach vorne, um vielleicht doch noch einen Blick zu erhaschen. Da verliert es das Gleichgewicht und stürzt hinab auf die Erde. Eine aufregende Geschichte mit Happy End und lehrreicher Botschaft. Rosemarie Patzelt hatte Geschichten von Kindern aus aller Welt mitgebracht, wie die von den kurdischen Kindern, die das Teigtreten in der Badewanne lernen. Dabei geht es um die Geschichte des Newroz-Festes, des kurdischen Neujahrsfestes. Erzählt wird vom bösen König, der sich immer wieder Kinder holt, um sie zu fressen. Nur ein tapferer Schmied hat den Mut, es mit dem Ungeheuer aufzunehmen. Er fasst sich ein Herz, schlüpft in Frauenkleider, unter denen er seinen Schmiedehammer verbirgt, und schafft es so zum König. Als ihn dieser fragt, warum er keine Kinder mitgebracht habe, erschlägt er ihn mit seinem Hammer. Da war die Freude bei den Menschen groß - und seitdem feiern sie das Newroz-Fest. Und dafür muss ganz viel Teig gemacht werden, damit das Gebäck für alle reicht. Eine weitere Geschichte, gelesen von der Beigeordneten, führt die Kinder nach China, eine weitere in das kulinarische Italien. Danach lasen die Gertrud Page und Ulrike Schöningh den jungen Bücherei-Besuchern vor. Die Vorleserunde beendete Landrat Clemens Körner. Er ließ die Kinder entscheiden, was er lese solle. Und siehe da, ungebrochen ist die Beliebtheit des kleinen Pumuckl und seines Meisters Eder.

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