Ludwigshafen Eine Enttäuschung zum Abschluss

«PFULLINGEN.» Der Abstieg ist besiegelt. Aufseiten des TV Hochdorf flossen Tränen, als am Samstagabend die Minimalchance auf den Klassenverbleib in der Dritten Handball-Liga Süd kläglich vertan war. Durch eine verdiente 26:29 (10:14)-Niederlage beim VfL Pfullingen verpassten die Hochdorfer den Sprung auf den 14. Tabellenplatz.

Somit nimmt der TV Neuhausen an den Relegationsspielen teil, deren Sieger mit großer Wahrscheinlichkeit in der kommenden Saison dennoch eine Etage tiefer antreten muss. TVH-Trainer Steffen Christmann, unter dessen Regie die Mannschaft von Mitte Dezember an stattliche 17 Punkte geholt hat, war nach der letzten Saisonpartie restlos bedient. „Das war wahrscheinlich unser schlechtestes Spiel in der Rückrunde. Warum, das weiß ich nicht“, haderte Christmann nach dem mäßigen Auftritt seines Teams, das sich viele technische Fehler leistete und im Abschluss etliche Male die Präzision vermissen ließ. „Die Enttäuschung über diese Leistung ist größer als der Abstieg selbst“, sagte der auch in der neuen Runde die Kommandos gebende TVH-Coach verbittert. Die Hochdorfer waren mit der Empfehlung von 8:4 Punkten aus den vergangenen sechs Begegnungen und zuletzt zwei Siegen in Folge nach Pfullingen gereist. Aus der Tatsache, dass es für den VfL faktisch um nichts mehr ging, hätte der TVH mehr Kapital herausschlagen können. Doch an diesem Abend sollte nicht viel Konstruktives gelingen, das einen Sieg gerechtfertigt hätte. Dass Torwart Thomas Bolling in der ersten Viertelstunde fünf Bälle parierte und die 8:7-Führung in der 22. Minute durch Tim Götz hatten noch Mut gemacht, in der Endabrechnung einen Rang nach oben zu klettern, doch die Hausherren legten mit einem Zwischenspurt bis zur Pause zum 14:10 vor. Wehrlos wollte sich der TV Hochdorf freilich nicht aus der Dritten Liga verabschieden. Aber allein der Wille, das Spiel noch zu drehen, reichte nicht. Innerhalb von nur drei Minuten bauten die Pfullinger ihren Vorsprung auf sieben Tore (18:11) aus. Die Gäste wirkten, wie schon in der Phase kurz vor dem Seitenwechsel, konsterniert und agierten, den drohenden Abstieg dicht vor den Augen, oft nur halbherzig. Trainer Christmann widersprach: „Schon lange vor dieser Aussichtslosigkeit gab es viele schlimme Situationen.“ In der Tat verballerte der TVH etliche ausgezeichnete Chancen. Pfullingen machte es deutlich besser. Als der lange auf der Bank ausharrende, zum Bundesligisten HSG Wetzlar wechselnde Torben Waldgenbach wieder ins Spiel eingriff, herrschte bei den Gästen mehr Linie. Zu diesem Zeitpunkt war der VfL allerdings schon weit enteilt (27:20). Erst in der Schlussphase, als Christmann Manndeckung angeordnet hatte und die Gastgeber angesichts des ihnen nicht mehr zu nehmenden Sieges kaum mehr dagegenhielten, konnten die Hochdorfer noch Ergebniskosmetik betreiben. Fakt ist aber auch: Der Abstieg ist in Pfullingen zwar endgültig besiegelt worden, doch die vier bis fünf Punkte, die dem TV Hochdorf letztendlich zum rettenden Ufer fehlten, sind zuvor andernorts verpasst worden. So spielten Sie VfL Pfullingen: Schlipphak, Becker – Schliedermann (2), Willinger (3), Mayer - Breckel (1), Keupp (2) - Thiemann (5/1) – Prinz (3), Jabot, Müller (6), Hertwig (3), Hiller (1), List (3) TV Hochdorf: Bolling (ab 32. Schulte) – James (1), Götz (6), Waldgenbach (5) - Novo, Schwenzer - Sorda (2) – Bayer (1), Ruf (1), Bühler (6/3), Schmitt (2), Lenz (2) Spielfilm: 1:3, 4:4, 7:8, 14:10 (Hz.), 18:11, 20:15, 27:20, 28:23 (Ende) - Siebenmeter: 1/1 - 4/3 - Zeitstrafen: 6/2 - Beste Spieler: Thiemann, Müller - Götz, Waldgenbach - Zuschauer: 600 - Schiedsrichter: Hehn/Tauchert (Fürth/Erlangen).

x