Nachruf Ein Leben für die Musik - Alfred Hirsch gestorben

Alfred Hirsch in der Kirche St. Ludwig.
Alfred Hirsch in der Kirche St. Ludwig.

Der Kirchenmusiker, Chorleiter und Komponist Alfred Hirsch ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Er leitete den Chor von St. Ludwig Ludwigshafen 33 Jahre lang.

Alfred Hirsch war immer auf der Suche nach selten aufgeführten Werken. Dass in vielen Konzerten, auch in Kirchen, das Programm nur nach dem Geschmack der Zuhörer ausgewählt wird, fand er „furchtbar“. Er fühlte sich verpflichtet, vergessene Musik ins Bewusstsein des Publikums zurückzubringen. Für Weihnachten gebe es eben nicht nur das bekannte Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, sondern zum Beispiel auch die Weihnachtshistorie von Michael Schütz, ein wesentlich seltener aufgeführtes Werk. Also studierte er es mit seinen Chören in der Pfalz ein.

In 55 Jahren als Kirchenmusiker leitete Hirsch einige Ensembles: katholische, evangelische Chöre, Männergesangvereine. Bereits während seines Studiums an der Musikhochschule Mannheim übernahm er dort einen Chor. Ab 1974 leitete er über 20 Jahre lang die städtische Musikschule in Neustadt. 1995 wurde sie geschlossen. Hirsch wechselte als Lehrer für Musik und Geschichte an die Rudolf-Wihr-Realschule Limburgerhof, wo er bis zu seiner Pensionierung unterrichtete. Den Chor in St. Ludwig übernahm er 1989. „Wenn ich damals die Sache nicht übernommen hätte, gäbe es hier keinen Chor mehr“, sagte er einmal. Neben seiner Chorarbeit hatte er auch zahlreiche Auftritte als Solist. Der Böhl-Iggelheimer war im Sommer gerne auf Segeltour in Dänemark, er bastelte auch an alten Autos und baute Cembali.

x