Ludwigshafen Der Klassensplitter: 2:7 – Vater grollt, aber Sohn jubelt

Der VfL Neuhofen ist Neuling in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord. In der Vorrunde lief es gut bei den Blau-Weißen. Das Team erwischte einen guten Start, hielt sich lange in der vorderen Tabellenhälfte auf und überwinterte als Siebter. Alles im grünen Bereich. Doch als im neuen Jahr wieder gespielt wurde, war der Schwung wie weggeblasen. Einem 2:2 gegen Waldsee folgten vier Niederlagen hintereinander. Am Sonntag verlor der VfL in Friedelsheim 2:7. Dies war die höchste Saisonniederlage. „Uns fehlen acht Stammspieler und damit viel Qualität. Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch“, klagt Trainer Dirk Schwarzwälder. Aufgefüllt wird der Kader mit jungen Spielern aus dem Reserveteam, denen noch die Erfahrung fehlt. Für die Ausfälle gibt es unterschiedliche Erklärungen. „Arbeitsplatzwechsel, Verletzungen, Erkrankungen, Schichtdienst, einer ist Vater geworden und ein anderer beleidigt, weil ich ihn nicht für die Startelf nominiert habe“, listet Schwarzwälder die Gründe auf. In der Summe ist die Mannschaft nicht mehr so stark und so stabil wie in der Hinserie. Die Punkte, die der VfL da gesammelt hat, sind jetzt das Polster, von dem die Neuhofener zehren. Wenn dieses Polster reichen soll, dann darf die Mannschaft nicht mehr so schwach auftreten wie in Friedelsheim. „Das war unterirdisch. Der Gegner war nicht gut, aber wir haben das locker getoppt. Das war ein Fehlpass-Festival und unser mit Abstand schlechtestes Saisonspiel“, sagt der frustrierte Coach. Eine Erklärung dafür habe er noch nicht gefunden. Nach der Partie gab es nur eine kurze Verabschiedung von der Mannschaft, dann setzte sich Schwarzwälder ins Auto und brauste davon. „Sonst wäre ich explodiert“, grollt der Übungsleiter. Der Abstieg ist noch nicht vermieden. „Von Anfang an war unser Ziel der Klassenverbleib. Das war eine realistische Einschätzung. Ein paar Punkte benötigen wir noch“, glaubt Schwarzwälder. Vielleicht kann der VfL diese am Mittwoch im Nachholspiel beim Tabellenletzten TuS Gronau holen, der mit dem Rücken zur Wand steht und um seine wohl letzte Chance kämpft. Für Neuhofen wäre es schon deswegen nötig zu punkten, weil die nächsten Gegner Wachenheim und Limburgerhof heißen. Das sind der Spitzenreiter und der Tabellenzweite. Apropos Limburgerhof: Von dort kommt der nächste Trainer zum VfL. Frank Drieß löst Schwarzwälder ab der kommenden Runde ab. „Die vergangenen drei Jahre waren intensiv. Wir sind abgestiegen, danach Meister geworden und sofort wieder hochgekommen. Ich will den VfL in der B-Klasse übergeben“, sagt der Trainer. Er macht eine Pause und lehnt Anfragen ab. „Ich habe einen 19 Monate alten Sohn, der freut sich schon auf den Papa“, erklärt Schwarzwälder. Dem Kleinen dürfte die 2:7-Pleite gefallen haben, denn der Papa war früher zu Hause.

x