Ludwigshafen Der Überraschungsmeister

Die höhere Trainingsintensität zahlt sich aus. Die JSG kann in den Endphase eines Spiels zulegen.
Die höhere Trainingsintensität zahlt sich aus. Die JSG kann in den Endphase eines Spiels zulegen.

«MUTTERSTADT.» Seit vier Jahren bilden die Jugendhandballer der TSG Mutterstadt und des TV Ruchheim eine Spielgemeinschaft (SG). In der kürzlich zu Ende gegangenen Saison trug diese SG mit der Meisterschaft der C-Junioren erste Früchte. Ein klares Konzept und unbändiger Wille führten zum Titelgewinn in der Pfalzliga.

Sven Labitzke und Michael Karnik bekommen eine Gänsehaut, wenn sie die Saison Revue passieren lassen. Die beiden Übungsleiter der C-Junioren der JSG Mutterstadt/Ruchheim sitzen zusammen mit JSG-Leiter Andreas Schneider an einem Tisch in der Mutterstadter Vereinsgaststätte. „Wenn ich daran zurückdenke, als die Schlusssirene ertönte und wir die Meisterschaft sicher hatten, das war einfach Wahnsinn“, schwärmte Labitzke mit funkelnden Augen. Vielleicht auch, weil der Titelgewinn überhaupt nicht vorhersehbar war. „Wir hatten in der Saison zuvor, als das Team noch als junger Jahrgang antrat, nur zwei Spiele gewonnen und den Rest verloren“, erläuterte Karnik. „Die Jungs waren nach so einer Saison frustriert. Deswegen haben wir es ihnen überlassen, ob wir wieder für der Pfalzliga melden“, sagte der Trainer. Die Spieler wollten. Voraussetzung war jedoch, dass die Mannschaft dem neuen Konzept der JSG folgt und dreimal in der Woche trainiert. „Wir wussten, dass wir eine talentierte Mannschaft haben. Wie sie mitzieht und das alles verkraftet, wussten wir jedoch nicht“, erklärte Labitzke. Das neue Konzept sah vor, dass die C-Junioren in zwei Mannschafts- und einer Athletikeinheit ordentlich ins Schwitzen kommen. Das Trainerduo brachte mit verschiedenen Übungsformen das Team auf Vordermann. Das Krafttraining war zwar ursprünglich nur für den älteren Jahrgang vorgesehen, aber „auch Spieler aus dem jungen Jahrgang durften mitmachen, wenn sie es sich zugetraut haben“, sagte Labitzke. „Die Jungs konnten dadurch in den letzten zehn Minuten einer Partie nochmals zulegen. Es ist schön zu sehen, wie sich die Spieler weiterentwickelt haben“, freute sich Schneider über die gelungene Umsetzung des Konzepts. Der Saisonbeginn war dennoch von großer Nervosität geprägt. „Wir hatten kaum Vorbereitungsspiele und wussten nicht, wo wir stehen“, erinnerte sich Karnik. Die erste Partie wurde aber ebenso souverän gewonnen, wie das zweite Saisonspiel. Das gewonnene Selbstvertrauen verhalf den C-Junioren am Ende der Hinrunde auch zum Sieg über den noch unbesiegten Titelfavoriten TV Offenbach. „Spätestens da haben alle gemerkt, dass in dieser Saison etwas geht“, erläuterte Labitzke. Es sollte nicht der letzte Erfolg gewesen sein. In der Rückrunde legten Jan Hointza, Luis Labitzke, Robin Hallitschke, Tom Buschsieper, Philipp Mächtle, Paul Weinacht, Casey Pyle, Thorsten Schneider, Mattias Volo, Jan Labitzke, Cedric Schäfer, Pejo Kosic, Dennis Früauf, Jan Hermann, Constantin Burkhardt und Philip Zlatovic spielerisch noch zu. Nach drei Siegen gab es ein 21:21 in Offenbach. Erfolgen über Mundenheim/Rheingönheim (34:19) und Hochdorf II (42:21) folgte am vorletzten Spieltag die 27:30-Niederlage in Haßloch. Mit dem 34:31-Sieg über die HSG Eckbachtal war die Meisterschaft perfekt und die Freude kannte bei den JSG-Akteuren, die nach vier Jahren zu einem verschworenen Haufen zusammengewachsen sind, keine Grenzen.

x