Ludwigshafen Bürger fordern breitere Straßen und mehr Stellplätze

Zeitweise schlugen die Wogen hoch: Bei der Anwohnerversammlung zum geplanten Ausbau des Brüsseler Rings in der Pfingstweide haben die Bewohner ihren Unmut über die vorgestellten Pläne geäußert. Im Fokus standen der geplante Kreisverkehr, die reduzierte Straßenbreite, die Verlegung der Bushaltestelle und vor allem die Sorge um fehlende Parkmöglichkeiten.

Der Ausbau des Brüsseler Rings zwischen Prager Straße und Am Kanal markiert den Beginn der Straßensanierung in der Pfingstweide. Denn die Straßen sind, so Ortsvorsteher Udo Scheuermann (SPD), „nach 40 Jahren Pfingstweide kaputt“. Bereits am 25. Februar hatte das Ludwigshafener Tiefbauamt die Planungen für die Neuordnung der Verkehrsfläche den Ortsbeiräten vorgestellt. Am Mittwochabend fand nun eine Anwohnerversammlung statt. Diese stieß auf großes Interesse – über 80 Bürger kamen ins Gemeinschaftshaus und erfuhren, dass die Sanierung der Straße in zwei Bauabschnitten erfolgen soll. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich von der Prager Straße bis zur Hausnummer 49, der zweite bis Am Kanal. Bislang ungenutzte Flächen sollen einbezogen und überdimensionierte Bereiche zurückgebaut werden. Die Straßenbreite wird auf 6,50 Meter reduziert. Der Vorentwurf sieht an zwei Stellen „Parkplatz-Inseln“ mit „Schrägparkern“ in der Mitte des Brüsseler Rings vor, die die derzeitigen Stellplätze am Straßenrand ersetzen sollen. Durch die Anordnung der Parkplätze in der Mitte der Straße soll erreicht werden, dass die Autofahrer langsamer fahren. Damit verbunden ist eine Verlegung der Bushaltestelle „Brüsseler Ring“. Sie soll auf Höhe des bislang noch nicht bebauten Grundstücks entstehen. An der Kreuzung von Brüsseler Ring und Prager Straße soll ein Kreisverkehr entstehen. Auch die Beleuchtung wird erneuert. Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2016 vorgesehen. Die Baukosten belaufen sich auf etwas über zwei Millionen Euro. Nach dieser Präsentation der Vorplanungen kritisierten die Anwohner zunächst die verringerte Straßenbreite. Sie wiesen darauf hin, dass die Straße schon jetzt oft zu schmal sei und befürchteten eine Gefährdung vor allem von Radfahrern und Fußgängern. Besonders intensiv diskutiert wurde die neue Parkplatzsituation. Hier äußerten die Bewohner große Bedenken mit Blick auf die Sicherheit, da beim Aus- und Einsteigen jedes Mal die Straße überquert werden müsse. „Man baut hier Mausefallen“, beklagte ein Anwohner. Die Anwesenden sprachen sich für eine durchgehend rechtwinklige Anordnung der Parkplätze an den Gehwegen aus und forderten nachdrücklich eine größere Anzahl an Stellplätzen. Mit der „Insellösung“ für die Parkplätze einher geht die Verlegung der Bushaltestelle „Brüsseler Ring“. Hier befürchten die Bürger, dass die dortige Brachfläche mit einer Bushaltestelle „vor der Nase“ nicht mehr zu vermarkten sei. Den Kreisverkehr, der an der Kreuzung Brüsseler Ring/Prager Straße entstehen soll, bezeichneten die Anwesenden als „Luxusproblem“ und „unnötig“. Es wurden Befürchtungen laut, dass dann in diesem Bereich noch schneller als bisher schon gefahren werde. Neben diesen Kritikpunkten an den Vorplanungen des Tiefbauamts bemängelten mehrere Bürger die mangelnde Information über das Projekt im Vorfeld und die fehlende Möglichkeit, sich vorab beispielsweise im Internet mit den Plänen zu beschäftigten. (rad)

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