Ludwigshafen [Aktualisiert] Ludwigshafen: Keine kurzfristige Lösung für Kohl-Würdigung in Sicht

Scheiterte 2017: die Umbenennung der Rheinallee in Helmut-Kohl-Allee.
Scheiterte 2017: die Umbenennung der Rheinallee in Helmut-Kohl-Allee.

Die Ludwigshafener Christdemokraten werden Altkanzler Helmut Kohl am 3. April zwar in einer noch nicht konkret festgelegten Form gedenken – es wäre Kohls 90. Geburtstag. Ein Vorschlag für die Würdigung Kohls im Stadtbild wird bis dahin aber wohl noch nicht auf dem Tisch liegen. Das erklärt Peter Uebel als CDU-Fraktionschef im Stadtrat.

„Noch in der Abstimmungsphase“

„Die Abläufe befinden sich zurzeit noch in der Abstimmungsphase“, sagte der 56-Jährige auf Anfrage. „Bezüglich einer Würdigung von Helmut Kohl in Ludwigshafen, die der Bedeutung des Kanzlers der Einheit angemessen sein soll, haben wir aufgrund der akuten Hochstraßensituation das weitere in den CDU-Gremien inhaltlich gut diskutierte Vorgehen etwas zurückgestellt. Ob wir bis zum 90. Geburtstag eine Richtung sehen, ist denkbar, bleibt aber abzuwarten.“

Priorität gilt den Hochstraßen

Momentan genieße der Abriss und Neubau der Hochstraßen Priorität „und erfordert alle Anstrengungen“, betont Uebel. „Deshalb werden wir wie vorgesehen ohne jeglichen Druck unsere Vorschläge zuerst den Fraktionsvorsitzenden präsentieren, um einen großen Konsens erreichen zu können. Es wäre eine gute Würdigung, wenn der Rat hier mit einer starken Stimme sprechen würde. Eine zeitliche Festlegung, bis wann etwas passieren soll, werden wir nicht abgeben.“

OB kündigt Kranzniederlegung an

„Das Vorschlagsrecht liegt bei der CDU“, sagte am Montag Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD). Dies sei mit den Stadtratsfraktionen so abgestimmt. Die Stadt werde zu Kohls Geburtstag einen Kranz auf seinem Grab in Speyer niederlegen. Dass Helmut Kohl mit der Benennung einer Straße oder eines Platzes von seiner Heimatstadt geehrt werde, sei unstrittig. „Er war ein großer Europäer und hat sich um die Einheit Deutschlands und Europas verdient gemacht“, unterstrich die 57-Jährige. Es müsse ein angemessener Ort nach Kohl benannt werden – in Abstimmung mit seiner Witwe Maike Kohl-Richter (56).

Erster Vorschlag gescheitert

Kohl war am 16. Juni 2017 verstorben. Der Vorschlag, die Rheinallee in Süd nach dem in Friesenheim aufgewachsenen Oggersheimer umzubenennen, scheiterte danach am Widerstand der Anwohner sowie der Gewerbetreibenden vor Ort. Die Debatte beeinflusste auch den Ausgang der Oberbürgermeisterwahl, bei der Peter Uebel im Oktober 2017 in der Stichwahl Jutta Steinruck unterlegen war. Danach einigte sich der Stadtrat darauf, das Thema aus dem Kommunalwahlkampf 2019 herauszuhalten und danach eine Lösung zu finden – ursprünglich war vom 90. Geburtstag die Rede.

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