Landau Untertorplatz wird autofrei

Ein paar Tage noch, dann ist hier Schluss.
Ein paar Tage noch, dann ist hier Schluss.

Noch ein Poller, dann ist vorerst Schluss mit dem Umkrempeln des Verkehrsnetzes in der Innenstadt. Das sagt Bürgermeister Lukas Hartmann. Die Neuregelung hängt mit dem Umbau der Königstraße zusammen.

Die Autofahrer in Landau werden sich ab Montag, 27. Mai, abermals umstellen müssen. Dann geht ein Poller in der Königstraße in Betrieb. Er soll zusammen mit einem Baum in einem Pflanzkübel den Untertorplatz beruhigen. Ein Wunsch, den Gastronomen vorgebracht haben. Unter anderem hatten dort Poser genervt, die ihre dicken Autos vorführen wollten.

Wie die Stadtverwaltung betont, ist der modale Filter (der Poller heißt so, weil er Fußgänger und Radler durchlässt, aber den motorisierten Verkehr ableitet) keine Einzelmaßnahme, sondern Bestandteil des vom Stadtrat beschlossenen Quartiersverkehrskonzepts für die Innenstadt und des übergeordneten Mobilitätskonzepts, wonach bestimmt Straßen bestimmten Verkehrsarten vorbehalten werden. Hier gehe es darum, den Fuß- und Radverkehr im inneren Ring zu stärken und den motorisierten Durchgangsverkehr auf die Autovorrangrouten zu verlagern. Das sind die großen Ringstraßen. Nach Angaben der Stadt hat der Mobilitätsausschuss einem Maßnahmenbündel zur Einrichtung einer „Fahrradzone Innenstadt“ im Dezember 2022 einstimmig zugestimmt.

Direkter Weg nach Norden unterbrochen

Der Poller steht in der Königstraße zwischen Zeughausgasse und Kramstraße. Autofahrer müssen rechts abbiegen auf die Zeughausgasse und dann wieder links, um über den Untertorplatz weiter in Richtung Norden fahren zu können. Der Poller ergänzt die Verkehrslenkung in der Einbahnstraße Kramstraße, wo vor ein paar Tagen die Fahrtrichtung umgedreht worden ist. Dadurch sei die letzte Lücke für den Radverkehr im inneren Ring geschlossen worden, so Hartmann. Die Umstellung brauche zwar Zeit, wie alle Änderungen, aber es gehe in der Kramstraße schneller als bei anderen Maßnahmen, meint er.

Der Poller werde nun für noch mehr Verkehrssicherheit in der Königstraße sorgen, aber auch für mehr Ruhe und Aufenthaltsqualität rund um den Untertorplatz. Das sei ein Wunsch der dort ansässigen Gastronomie gewesen. Ziel ist es, ein Durchfahren der Königstraße von Süden aus zu verhindern. Anwohner könnten alle Grundstücke weiterhin anfahren.

Poller mit Chipkartenbedienung

Auch im südlichen Bereich der Königstraße, bei der Kreuzung mit der Martin-Luther-Straße, ist schon ein automatischer Poller eingebaut. Denn beim Umbau der Straße soll nicht nur alles schöner werden, sondern es soll auch die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Dazu muss der motorisierte Durchgangsverkehr – knapp 3000 Fahrzeuge täglich vor dem Baubeginn – verschwinden. Die Straße wird daher in drei Abschnitte unterteilt und die Fahrtrichtung umgedreht. Dieser Poller wird nach dem Ende des Ausbaus in Betrieb gehen. Er kann mit einer Chipkarte betätigt werden, so die Stadt auf Anfrage. Unter anderem Rettungskräfte bekommen eine solche Karte. Der mittlere teil der Königstraße kann dann noch über die Schützengasse und die Ostbahnstraße angesteuert werden.

Hartmann sagt, der modale Filter in der Königstraße sei die vorerst letzte Änderung an der Verkehrsführung in der Innenstadt – zumindest bis zum Abschluss der Bauabschnitte in der Königstraße und der Waffenstraße. „Es ist dann auch mal gut, die Arbeitsaufträge sind abgearbeitet und die gesteckten Ziele des Mobilitätskonzepts erreicht“, sagt der Bürgermeister. Er sehe derzeit keine Notwendigkeit für weitere Veränderungen. Allenfalls ein paar Fahrradbügel und Sitzbänke könnten noch aufgestellt werden, wo Bürgerinnen und Bürger es sich wünschen.

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