Landau Sparkasse Südliche Weinstraße baut Geschäftsstellen ab

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Die Sparkasse Südliche Weinstraße mit Sitz in Landau speckt ihr Geschäftsstellennetz ab: Sie schließt acht Standorte und wandelt sechs weitere in reine Automaten-Geschäftsstellen um. Grund ist die sinkende Nachfrage der Kunden. Ein Personalabbau ist damit nicht verbunden.

Noch ist die interaktive Landkarte auf der Sparkassen-Homepage kräftig mit roten S-Symbolen gespickt. Doch das Geschäftstellennetz wird zum 1. Juni ausgedünnt. Nach gestrigen Angaben des Vorstandsvorsitzenden Bernd Jung schließt das Unternehmen seine acht Geschäftsstellen in: •Arzheim •Böchingen •Bornheim •Gossersweiler •Ilbesheim •Nußdorf •Ramberg und •Rhodt. Grund sei, dass diese Geschäftstellen nicht mehr ausreichend genutzt würden, so Jung. „Die Anzahl der Besuche geht drastisch zurück.“ Überweisungen würden zunehmend am Selbstbedienungsschalter oder online von zu Hause aus auf der Sparkassen-Homepage erledigt. Schon bisher waren nicht mehr alle Außenstellen ganztags besetzt. Beispielsweise in Arzheim oder Böchingen waren die Mitarbeiter mittwochs gar nicht vor Ort, ansonsten halbtags, mal vormittags, mal nachmittags im Wechsel. In der Regel handelt es sich um Ein-Personen-Geschäftsstellen. Ein Personalabbau sei damit nicht verbunden, betont Jung. Die Berater wechselten mit ihren Kunden zur nächstgelegenen Geschäftsstelle, beispielsweise von Ramberg nach Albersweiler. Die Sparkasse, die 2014 noch einen Bilanzgewinn von knapp 5,1 Millionen Euro ausgewiesen und 461 Mitarbeiter hatte, reduziert nach Angaben ihres Vorstands die Sachkosten, aber das habe bei dieser Entscheidung nicht im Vordergrund gestanden, sagt Jung. Zahlen zu den Einsparungen will er deshalb auch nicht nennen. „Wir warten nicht, bis es notwendig ist“, vielmehr habe die Sparkasse Rationalisierungsmöglichkeiten permanent im Blick. Noch sei auch nicht entschieden, ob die freiwerdenden Gebäude vermietet oder verkauft werden. Von den acht Geschäftsstellen, die geschlossen werden, sind nur zwei in angemieteten Räumen. Nach Angaben von Vorstandsmitglied Reinhard Becker sind die Umstrukturierungen mit der Mitarbeitervertretung abgestimmt. Für die sei der Schritt nicht überraschend gekommen. Alle betroffenen Kunden – es sind 13.000 – sind am Freitag per Post informiert worden. Mit großen Einschränkungen für die Kundschaft rechnet Becker nicht: Auch die älteren Menschen seien heute viel mobiler, viele erledigten ihre Bankgeschäfte ohnehin schon zusammen mit anderen Dingen in der Stadt – oder sie seien schon zum Online-Banking übergegangen. Alle anderen können ihren Berater anrufen, der einen Geldboten schickt. Finanzberatungen seien, wie schon bisher, zu Hause möglich, aber diese Option werde nur wenig genutzt. Zu reinen Automatenstellen umgebaut werden die Sparkassen-Standorte in •Billigheim •Essingen •Insheim •Kirrweiler •Rohrbach und •St. Martin. Dort stehen dann jeweils ein Geldautomat und ein Selbstbedienungsterminal zum Beispiel für Überweisungen zur Verfügung. Abgebaut werden die beiden Geldautomaten in Weyher und im Kreishaus Südliche Weinstraße. Ab Juni hat die Sparkasse dann noch 38 Geschäftsstellen, davon 21 mit Personal. Die Anzahl der Selbstbedienungsgeschäftsstellen steigt von 13 auf 17. (boe) Info Unter www.sparkasse-suew.de gibt es umfassende Angaben zur Sparkasse, unter anderem auch zu Geschäftsstellen, Kontaktmöglichkeiten und dem Online-Banking.

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