Landau Fahrradfreundlicher Bahnhof: Bahn sieht Stadt in der Pflicht

Das Ringen um einen fahrradfreundlichen Bahnhof geht weiter. Nun fordert auch die CDU-Frauenunion den Bau einer Rampe am Treppenabgang zur Unterführung nach Queichheim. Der Verkehrsverband Südpfalz mobil meint, die Verantwortung liegt bei der Stadt. Die prüft noch. Es kann dauern.

Einen fahrradfreundlichen Bahnhof: Das wünscht sich nicht nur die Landauer Lehrerin Irmi Degenhardt, die 1452 Unterschriften für den Bau einer Rampe am Treppenabgang zur Unterführung nach Queichheim gesammelt und samt Lösungsvorschlägen der Stadt übergeben hat (wir berichteten am 30. Mai). Sie verwies dabei auch mit Fotos auf den Bahnhof Baden Baden, bei dem eine Treppe mit in die Stufen eingebauten Betondreiecken zur Rampe umgestaltet worden ist, obwohl auch dort ein Aufzug existiert. Dieser dient der Bahn als Argument dafür, dass in Landau Barrierefreiheit herrsche und keine weiteren Maßnahmen erforderlich seien. Nun pocht auch die Frauenunion Landau darauf, dass Passanten mit Rad die Treppe herunterkommen müssten, ohne einen Bandscheibenvorfall zu riskieren. Ungeachtet des bestehenden Aufzugs fordert die Damenriege der CDU eine Rampe und bringt als Vorbild eine Beton-Lösung wie im Goethepark gegenüber des Friedhofs ins Spiel, die mit dem Baden-Baden-Modell fast bauidentisch ist. Schon vor Jahren habe man im Kontakt mit der Bahn Lösungen für die Treppe gefordert, doch aus den Ankündigungen sei nichts geworden, bedauert die Vorsitzende der Frauenunion, Heide Stoffel, in einem Schreiben. Deshalb unterstützt sie Degenhardt. Magnus Hellmich, Vorsitzender des Verkehrsverbandes Südpfalz Mobil, sieht die Verantwortung für die Lösung bei der Stadt. „Wenn alle Beteiligten wollen, dann ist eine Rampen-Lösung möglich. Nur wollen die nicht“, sagt Hellmich, der im Eisenbahnbundesamt tätig ist und die Bauaufsicht für Bahnhöfe in Baden-Württemberg hat, auf Anfrage der RHEINPFALZ. Im Ländle laufe die Sache ganz anders. Dort gebe es meist eine Kombination aus Aufzug und Rampe, um die vollkommene Barrierefreiheit zu gewährleisten. „Aber in der Südpfalz wird nur gekleckert. Die Menschen scheinen mir leidensfähiger zu sein“, polemisiert Hellmich. Und stellt anschließend klar: Wenn die Stadt auf die Bahn zugeht und bereit ist, einmal Geld in die Hand zu nehmen, wäre das Problem lösbar. Denn Landau sei Vertragspartner und die Bahn bestimmt zu einer Lösung bereit. In einer ersten Stellungnahme der Deutschen Bahn teilte eine Sprecherin mit, dass die Bahn für die barrierefreie Umgestaltung des Bahnhofs zuständig sei und dies mit dem Bau der Aufzüge und dem Umbau des Bahnhofs erledigt sei. „Für eine Rampe zur Unterführung sind wir nicht zuständig. Da ist nur die Stadt verantwortlich“, so die Sprecherin. Die Stadt ist derzeit nach Auskunft ihrer Pressestelle noch in der Prüfungsphase, ob und wie eine Rampe realisiert werden könnte. Es werde „hieb- und stichfest“ geprüft, ob es möglich ist, den Wunsch vieler Bürger in die Tat umzusetzen. (ansc)

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