Landau Elterntaxis ist kaum beizukommen

Noch nicht scharf geschaltet: Durchfahrtsverbot in der Schneiderstraße.
Noch nicht scharf geschaltet: Durchfahrtsverbot in der Schneiderstraße.

Wenn die Stadt am Freitag, 23. Februar, das Durchfahrtverbot in der Schneiderstraße in Kraft setzt, kann sie eine Gruppe von Automobilisten nicht aussperren – auch wenn das paradox ist.

Wann ist ein Mann ein Ma-ha-hann? Das hat Herbert Grönemeyer singend zu ergründen versucht. Wann ist ein Anlieger ein Anlieger? Diese Frage treibt etliche Queichheimer um, weil die Stadt die Schneiderstraße ab heute für den Durchfahrtsverkehr sperren will. Jemand will wissen, dass Elterntaxis nach wie vor bis vors Schultor fahren können, um die Sprösslinge abzusetzen. Sind die jetzt alle dran, wenn es die nächste Verkehrskontrolle gibt? Immerhin setzt es für das unberechtigte Befahren einer Anliegerstraße 50 Euro.

Fangen wir mit dem Einfachen an: Echte Taxis dürfen das Durchfahrtverbot ignorieren. Nicht, wenn sie einfach den kürzesten Weg nehmen wollen, um von A nach B zu kommen, wohl aber dann, wenn sie einen Fahrgast dort aufnehmen oder absetzen. Denn Anlieger ist jeder, der dort ein ernsthaftes Anliegen hat. Das gilt für Besucher ebenso wie beispielsweise für Lieferanten, Handwerker, Pflegedienste und, und, und.

Berechtigtes Interesse reicht

Doch bei der Schneiderstraße ging es der Stadt darum, Anwohner nicht nur vom Durchgangsverkehr zu entlasten, sondern auch um mehr Sicherheit von Schülerinnen und Schülern der Integrierten Gesamtschule, der Paul-Moor-Schule und des Eduard-Spranger-Gymnasiums. Das hat Verkehrsdezernent Lukas Hartmann (Grüne) wiederholt ausgeführt. Insofern wäre es widersinnig, wenn Elterntaxis ungestraft einfahren dürften. Doch genau das dürfen sie. Als Anlieger zählt auch der- oder diejenige, die nur jemanden mit einem berechtigten Interesse in der Zone befördert. Das bestätigt Sandra Diehl, die Pressesprechering der Stadtverwaltung: „Elterntaxis sind rechtlich gesehen tatsächlich Anliegende…“.

Das sei einer der Gründe, warum die Verwaltung eigentlich mehr als ein Schild wollte, „eine ,richtige’ Sperrung mit Pfosten“, oder einen modalen Filter, der Autofahrer so von ihrer kürzesten Verbindung ablenkt, dass sie lieber gleich eine andere Route nehmen. Doch dabei, so erinnert Diehl, habe der Ortsbeirat Queichheim nicht mitgemacht. Als Kompromiss sei dann die Beschilderung vereinbart worden. Diehl kündigt an, dass die Verwaltung die Situation bis zum Jahresende beobachtet und dann, wenn der Verkehr nicht merklich nachlässt, überlegt „ob und wie wir nachjustieren können“. Frühestens dann wird es also eng für Elterntaxis. Frei nach Grönemeyer: Eltern sind so verletztlich....

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