Lokalsport Südpfalz „Wir lernen immer dazu“

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LANDAU (jwur). Für viele Mannschaften im Kreis Südpfalz ist es wieder richtig losgegangen mit Fußball. Einen Sonderstatus genießen die Torjäger. Unter den besten Torschützen von der A-Klasse bis zur C-Klasse ist Denis Thomas.

Der 23-jährige Werkzeugmechaniker hat 29-mal ins Schwarze getroffen und steht an erster Stelle der Torschützenliste der A-Klasse Südpfalz. Mit seinem FSV Freimersheim steht er auf dem dritten Tabellenplatz hinter den schon weit weg geeilten Büchelbergern und dem SV Hagenbach. „Hagenbach sehe ich nicht als Konkurrent Nummer 1 an beim Kampf um Platz zwei. Eher kommt noch Bellheim von hinten“, prognostiziert Thomas. Vergangene Saison belegte der FSV Freimersheim den zweiten Tabellenplatz hinter der TSG Jockgrim. Thomas verließ den Bezirksliga-Aufsteiger. Als Gründe für seinen Wechsel nennt er den Weggang einiger Freunde und guter Spieler wie Jesko Pfister oder Tobias Schwartz und die Möglichkeit, in Freimersheim mit Arbeitskollegen und weiteren guten Freunden zusammenspielen zu können. Dass er nach sechs Toren in der Vorsaison nun 29 auf dem Konto hat, wundert ihn nicht: „In Jockgrim habe ich überwiegend Sechser oder auch Innenverteidiger gespielt und dort war auch das Spiel mehr über die Außen oder über Nico (Anm. d. Red.: Pfrengle) ausgelegt. Wie man auch die letzten Jahre bei Malik Krubally gesehen hat, hat es ein Stürmer bei Freimersheim immer leichter, viele Tore zu machen.“ Ein weiterer sehr erfolgreicher Ex-Jockgrimer ist Tobias Schwartz, der beim TuS Frankweiler spielt. Der 28-jährige Landauer wechselte mit der Empfehlung von 24 Toren von der A-Klasse und weiteren treffsicheren Saisons unter anderem bei der VTG Queichhambach zu Frankweiler in die B-Klasse West. Dort hat er nach Startschwierigkeiten 28 Tore nach 19 Spielen erzielt. Dass es in der B-Klasse leichter ist, findet er nicht: „Es gibt gar keinen so großen Unterschied zu A-Klasse oder Bezirksliga. Klar spielen dort mehr Mannschaften mit Viererkette und weniger mit Manndeckung, aber dass ich jetzt besonders hart gedeckt wurde, kann ich eigentlich nicht sagen.“ Dass er anfangs ein bisschen Probleme mit dem Toreschießen hatte, liege mehr an der eigenen Leistung: „Am Anfang habe ich einfach auch schlechter gespielt und mehr Chancen liegen lassen. Mittlerweile gehen die Bälle halt vom Innenpfosten auch mal rein und springen nicht mehr raus oder werden abgefälscht.“ Auch Schwartz folgte dem Ruf einiger Bekannter. Vor allem aber wollte er den Zeitaufwand für das Fahren reduzieren. Relativ wenig Zeitaufwand hat Julian Müller beim SV Minfeld. Der 23-jährige Stürmer hat es von seinem Wohnort Kandel nicht weit zum Training. In der B-Klasse Ost hat er 30-mal getroffen. Auffällig in seiner Mannschaft ist vor allem die Entwicklung der jüngsten Jahre. Nachdem Minfeld fünf Jahre brauchte, um endlich wieder in die B-Klasse aufzusteigen, etablierte es sich sich sofort am oberen Ende der B-Klassen-Tabelle. Nach 19 Spieltagen ist man sogar Erster. Viele Veränderungen gab es nach dem Aufstieg 2014 eigentlich nicht. „Wir sind eine sehr junge Mannschaft, die sich eben kontinuierlich verbessert. Wir lernen immer dazu und sind, denke ich, jetzt auch schon bereit für den Aufstieg“, sagt Müller. Als weiteren Grund für die guten Leistungen in der B-Klasse nennt er die Umstellung auf Viererkette. Müller, der im Laufe der Rückrunde aufgrund eines sechswöchigen Thailand-Urlaubes fehlen wird, kann sich denken, warum er in dieser Liga so treffsicher ist: „Meine größte Stärke ist eigentlich meine Schnelligkeit und vielleicht auch der Riecher.“ Den Torriecher hat auch David Veitinger vom SV Schweigen-Rechtenbach/Oberotterbach. Er ist mit seinen Toren die Lebensversicherung der Männer von der Alm. Mit 25 Toren ist er Top-Torjäger in der schon ausgeglichenen C-Klasse West. Der 24-jährige Logistiker, der in Wörth lebt und dort auch arbeitet, ist schon seit einigen Jahren der beste Torschütze seiner Mannschaft. 25 Tore in einer halben Saison hatte er noch nicht erzielt. Grund für diese Leistungsexplosion ist seiner Meinung nach die vorhandene Fitness: „Seit Beginn der Runde muss ich keine Schicht mehr arbeiten und kann regelmäßig trainieren. Das zahlt sich in Sachen Fitness und Spritzigkeit sicher aus.“ Für den Aufstieg ist es seiner Meinung nach noch zu früh; trotzdem will er mit der neugeformten Truppe durch die Spielgemeinschaft mit Oberotterbach so lange es geht mitmischen. Bad Bergzabern ist sein Titelfavorit. In der C-Klasse Ost ist neben der zweiten Garde der Viktoria Herxheim der VfR Sondernheim Aspirant auf einen der Aufstiegsplätze. Torjäger Denis Bengs trug bisher mit 27 Toren einen großen Anteil dazu bei. Im besten Stürmeralter (Anfang 30) schießt er schon viele Jahre seine Tore für Sondernheim. Trotz der eher durchschnittlichen Ausbeute vergangene Saison mit 16 Toren in der kompletten Runde zweifelt der Spielleiter Sondernheims, Alexander Wolf, nie am Können seines Stürmers: „Vergangene Saison war er auch oft verletzt und hat so viele Spiele verpasst. Wenn er da ist, hat er auch in weiteren Saisons vorher und auch jetzt wieder bewiesen, dass er immer trifft.“ Den Aufstieg zum Titelkandidaten verdankt die Mannschaft dem Trainer, wie Wolf anmerkt: „André Nenning hat, ohne wirklich neue Spieler zu holen, an den nötigen Stellschrauben gedreht, um unser Potenzial abzurufen.“

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