Lokalsport Südpfalz Wieder ein Einheimischer

Michael Übel im Entscheidungsspiel um die Pfalzmeisterschaft vor einem Jahr gegen die HSG Eckbachtal. In der kommenden Saison wi
Michael Übel im Entscheidungsspiel um die Pfalzmeisterschaft vor einem Jahr gegen die HSG Eckbachtal. In der kommenden Saison wird er wohl wieder auf die HSG treffen – dann als Trainer.

«OFFENBACH.» Michael Übel heißt der zukünftige Trainer des Handball-Oberligisten TV Offenbach. Nach Christoph Morio, mit dem der Vertrag nicht verlängert wurde, ist es wieder eine interne Lösung beim TVO, der heute um 20 Uhr bei der um den Klassenerhalt kämpfenden TSG Friesenheim II sein letztes Rundenspiel hat.

Übel war bis vor zwei Jahren noch Spieler unter Morio, stieg mit ihm zweimal von der Verbandsliga bis in die Oberliga auf. Mit vier Jahren kam der 28-jährige studierte Medienmanager zu den Handballern des TV Offenbach – und blieb ihnen immer treu. „Ich komme aus einer kleinen Handballerfamilie“, sagt Übel, dessen Vater Bernd, Onkel Karl-Heinz und sechs Cousins alle im TVO Handball spielen oder gespielt haben und als Trainer aktiv sind oder waren. Seine Tante Heike Hochdörffer war – damals noch als Heike Übel – mit dem TV Nußdorf in der 2. Liga aktiv. In der B- und A-Jugend spielte Übel Regionalliga, im Anschluss Verbandsliga in der zweiten Mannschaft des TVO und hatte ab der Saison 2011/12 bis zum Abmelden des Oberliga-Teams nach der Saison 2014/15 auch Einsätze in der ersten Mannschaft. Nach dem Wiederaufstieg in die Oberliga vor einem Jahr beendete der Kapitän, der seit 2008 in jedem seiner Teams dieses Amt übernahm, seine Karriere. Dem TVO blieb er hinter den Kulissen erhalten, kümmerte sich dank seiner Berufserfahrung um den Webauftritt des Vereins und das Spieltagsheftchen „Hölle Süd“. Mit der Mannschaft des Pamina-Schulzentrums Herxheim unter den Trainern Atilla Kutun und Udo Ballmann und gemeinsam mit sieben TVO-Mitspielern schaffte es Übel 2004 bis ins „Jugend trainiert für Olympia“-Finale nach Berlin, gewann zuvor mit der vergleichsweise kleinen Schule sensationell das Landesfinale gegen Bitburg und Meisenheim. Sein erstes Traineramt übernahm Übel 2010 als Co-Trainer von Eyub Erden, der die Offenbacher B-Jugend in der RPS-Oberliga trainierte. In den darauffolgenden Jahren war Übel A- und B-Jugendtrainer, 2014/15 Co-Trainer der zweiten und im Jahr darauf Co-Trainer der ersten Mannschaft. Nun übernimmt der ehemalige Mittespieler sein erstes Cheftraineramt im Aktivenbereich. „Ich traue mir das zu“, sagt er. „Klar wird das eine Herausforderung, wenn man als Trainer in der Oberliga noch nicht Fuß gefasst hat. Das ist aber machbar, gerade weil ich die Spieler und deren Stärken und Schwächen gut kenne“, sagt er. Einen Pluspunkt sieht er beispielsweise im Umgang mit den dualen Studenten, die der TVO im Kader hat, und den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten während der Vorbereitung. „Da ich ja selbst dual studiert habe, kann ich das gut differenzieren und weiß, was für einen Aufwand die Jungs betreiben müssen.“ Als ehemaliger Spielmacher lege er als Trainer großen Wert auf Disziplin, gerade was die taktische Ausrichtung betrifft: „Das ist in der Oberliga ganz wichtig und ich denke, dafür ist der TVO auch bekannt.“ Seine Nähe zur Mannschaft sieht er nicht als hinderlich: „Die einen sehen es als Nachteil, die anderen als Vorteil. Ich sehe es als Vorteil, hatte mit jedem Spieler immer ein respektvolles Miteinander, da mache ich mir keine Sorgen, dass dies zu Problemen führen wird.“

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