Kreis Südwestpfalz Weitere Schwerpunktschule für Contwig

Auch Kinder mit Behinderungen sollen ab dem neuen Schuljahr die Grundschule in Contwig besuchen können: Sie will Schwerpunktschule werden. Das bedeutet, dass sie zusätzliche Lehrer bekommt, die sich dann besonders um die Kinder mit Förderbedarf kümmern. Heute Abend soll der Verbandsgemeinderat dem Plan zustimmen.

Schwerpunktschulen sind laut dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium Grundschulen und weiterführende Schulen, an denen Schüler mit Behinderungen im allgemeinen Unterricht besonders gefördert werden. Im Gegensatz dazu gibt es Förderschulen. Die besuchen ausschließlich Schüler, die eine besondere Förderung brauchen. Schwerpunktschulen können von Schülern mit allen Förderschwerpunkten besucht werden. Wobei die Contwiger Grundschule zunächst für Schüler mit Lernbehinderung oder geistiger Behinderung interessant sein dürfte, weil sie noch nicht barrierefrei ist, wie Bürgermeister Jürgen Gundacker sagt. Grundschüler mit körperlicher Behinderung können die Thomas-Mann-Schule in Ixheim besuchen, die bereits Schwerpunktschule ist. Allerdings müsse man langfristig auch in Contwig was tun, um körperlich behinderte Kinder aufnehmen zu können, blickt Gundacker voraus. Im Zweibrücker Umland gibt es drei Schwerpunkt-Grundschulen: Wallhalben, Bruchmühlbach-Martinshöhe und Thaleischweiler-Fröschen. „Bei uns fehlt noch eine“, findet Gundacker. Die IGS in Contwig ist bereits Schwerpunktschule, und wenn künftig auch die Grundschule diesen Zusatz erhält, werte das den Schulstandort auf. Auch die nicht-behinderten Kinder würden durch die zusätzlichen Lehrer profitieren. Die Contwiger Grundschule besuchen rund 150 Kinder in acht Klassen, zwei in jeder Jahrgangsstufe. Pro Schulklasse könnten zwei bis drei Kinder mit Förderbedarf aufgenommen werden. In Contwig wären das um die 20 Kinder. Jürgen Gundacker rechnet aber nicht damit, dass diese Plätze sofort zum neuen Schuljahr alle belegt sind, sondern dass die Schüler nach und nach kommen. Weil die Kinder mit Förderbedarf mit den anderen Schülern in eine Klasse gehen, wird die Schwerpunktschule an beiden Standorten umgesetzt: in Contwig, wo die Erst- und Zweitklässer unterrichtet werden, wie in Stambach, wo die Dritt- und Viertklässer unterrichtet werden. Der Schulträgerausschuss habe die Schwerpunktschule einstimmig befürwortet, sagt Gundacker. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit 270 Schwerpunktschulen und 135 Förderschulen. In Zweibrücken ist neben der Thomas-Mann-Schule in Ixheim die Herzog-Wolfgang-Realschule plus Schwerpunktschule. Außerdem gibt es zwei Förderschulen: die Mauritiusschule in Wattweiler mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche und motorische Entwicklung – umgangssprachlich geistige und körperliche Behinderung genannt – und die Canadaschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen und Sprache. Im Landkreis Südwestpfalz gibt es nur eine Förderschule, die für Lernen und Sprache in Rodalben. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung geht es ebenfalls um eine Grundschule: um die in Hornbach. Dort soll die Turnhalle für 900 000 Euro generalsaniert werden. 800 000 Euro zahlt die Verbandsgemeinde, der Rest kommt von Land und Kreis. Neue Fenster sind bereits drin, es fehlen noch der Hallenboden, der Prallschutz an den Wänden und die Umkleidekabinen samt Toiletten und Duschen. Der Rat soll heute Abend die Planung an einen Architekten vergeben. Laut Bürgermeister Gundacker sollen die Arbeiten in den Sommerferien beginnen und etwa sechs Monate dauern. In dieser Zeit könnten die Grundschule die Pirminiushalle in Hornbach und die bis dahin fertiggestellte neue Bürgerhalle in Althornbach nutzen. Fußball dürften die Kinder dort zwar nicht spielen, aber Turnen sei schon möglich. (bfl)

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