Kreis Südwestpfalz Wandern und Wohlfühlen

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Noch ganz frisch ist die Zuständigkeit der Verbandsgemeinde Landstuhl für den Bereich Tourismus; erst zu Jahresbeginn 2015 hatten alle Mitgliedsgemeinden diese Aufgabe an die VG übertragen. Diese hat ein Konzept ausgearbeitet, das Region und Ortsgemeinden verstärkt ins Boot holen soll. Das Touristikbüro ist mit einem neuen Team besetzt.

Natursport und Erholung sollen die Schwerpunkte der Tourismus-Strategie sein. Gästen will man ein kulturelles Angebot mit Veranstaltungen und Führungen durch die Geschichte ans Herz legen. Der Pfälzerwald gibt die Voraussetzungen vor, um das Thema Natursport in den Vordergrund zu rücken. Im Herbst 2014 ist die VG dem Mountainbikepark Pfälzerwald beigetreten. Ziel ist es, Radfahrer und Wanderer anzusprechen. Dies soll durch den Anschluss ans bestehende Wegenetz geschehen. Laut Bürgermeister Peter Degenhardt (CDU) ist die VG dabei, gemeinsam mit dem Forst als Eigentümer, der Landespflege und dem Naturpark Pfälzerwald eine Anschlussstrecke zu suchen, die den Naturschutz berücksichtigt. „Die Befürchtungen bezüglich Nutzungskonflikten sind häufig höher als es sich dann herausstellt“, meint Andrea Spannowsky, Leiterin des Touristikbüros. „Die Mountainbike-Fahrer sind ja jetzt auch schon unterwegs“, gibt Degenhardt zu bedenken. Durch das Ausweisen einer Strecke wolle man Konflikten vorbeugen. Geplant ist auch ein neues Wegekonzept. Einer der Rundwege um Landstuhl könnte zum zertifizierten Weg aufgewertet werden. „Wir prüfen das gerade“, berichtet Spannowsky. Gedacht sei an Abzweigungen, die die 14 Kilometer lange Strecke verkürzen und je nach Wunsch des Ausflüglers zu weiteren Zielen und gastronomischen Angeboten führen. Auch die Gemeinden sollen bei der Streckenführung eingebunden werden. Als Beispiel nennt der Bürgermeister das Bärenloch in Kindsbach, an dem 2016 ein neuer Wohnmobil-Stellplatz eingerichtet werden soll. Besonderes Augenmerk wolle man hier in der Westpfalz auf US-Amerikaner richten. „Wir möchten ihnen zusätzliche Angebote machen“, sagt die Tourismusbeauftragte. Dazu gehören die neuen Stadt- und Burgführungen. Oder die Text- und Audiodateien zum historischen Stadtrundgang, die man sich nun auch auf Englisch herunterladen kann. Hier seien die Kenntnisse der Fremdsprachensekretärin Michelle Bemme nützlich, die seit Juli halbtags im Touristikbüro tätig ist. Parallel dazu sollen QR-Codes an den einzelnen Stationen informieren. Spannowsky sagt, dass man diese Informationsquellen miteinander vernetzen wolle – komplett mit Veranstaltungshinweisen. Mit zusätzlichen Angeboten sollen die Erholungssuchenden der Wellness- und Saunalandschaft Cubo umworben werden. „Nach der Burg Nanstein ist das der größte Magnet für Besucher“, sagt Degenhardt. Flyer lägen in Hotels und Restaurants aus; diese wiederum bieten ihren Gästen passende Pakete. Weil es sich bei vielen der Übernachtungsgäste um Angehörige der US-Truppen handle, deren Zahl von der politischen Weltlage abhänge, rät Spannowsky den Hoteliers, sich breiter aufzustellen. „2015 war ein gutes Jahr“, kommentiert Spannowsky die Gästezahlen. In der Regel halten sich Auswärtige – ein Großteil kommt aus dem Ruhrgebiet – drei bis vier Tage in der VG Landstuhl auf. Zum 1. Juli 2019 werden die Verbandsgemeinden Landstuhl und Kaiserslautern-Süd fusionieren. Dem Tourismus soll dies einen Schub einbringen. „Dann haben wir eine ganz andere touristische Schlagkraft“, findet Peter Degenhardt.

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