Althornbach Ute Kleins offene Worte bei der 750-Jahrfeier

Zum Festbankett hat Staatssekretär Randolf Stich (links) als Ehrengast eine große Deutschlandfahne mit dem rheinland-pfälzischem
Zum Festbankett hat Staatssekretär Randolf Stich (links) als Ehrengast eine große Deutschlandfahne mit dem rheinland-pfälzischem Landeswappen im Gepäck. In der Mitte steht Ortsbürgermeister Bernd Kipp, rechts seine Amtsvorgängerin Ute Klein.

Eine Deutschlandfahne brachte Staatssekretär Randolf Stich am 17. Juni zum Festbankett bei Althornbachs 750-Jahrfeier mit. Später sorgte er unfreiwillig für Lacher.

Nach der Begrüßung durch Ortsbürgermeister Bernd Kipp hatte dessen Vorgängerin Ute Klein die Festrede gehalten. Und die sprach am Podium mit viel Selbstironie frei heraus: „Ich heiße nicht nur Ute Klein. Ich bin auch klein, deshalb habe ich mir etwas zum Draufstellen besorgt.“ Randolf Stich muss dieser Satz derart beeindruckt haben, dass er in seinem folgenden Grußwort Ute Klein, die 22 Jahre Ortsbürgermeisterin in Althornbach war, fortwährend Ute Kurz nannte und so für viele Lacher im Saal sorgte. Erst gegen Ende seiner Rede bemerkte er den Fauxpas und entschuldigte sich mehrfach bei Ute Klein.

Aber auch Bernd Kipp hatte in der drückenden Hitze des Saales so seine Probleme mit den Namen, als er „meine Beigeordnete Sophia Mohrung“, die eigentlich Mohring heißt, für die Ehrungen auf die Bühne bat. Es war also ein Abend der Namen, aber auch des Lobes. Sowohl der Staatssekretär als auch der Ortsbürgermeister, Verbandsbürgermeister Björn Bernhard und Ute Klein lobten den Zusammenhalt der Althornbacher Dorfgemeinschaft und das Engagement der Bürger. Dieses habe sehr vieles ermöglicht, zum Beispiel das neue Bürgerhaus.

Dank auch an die harten Kritiker

Ute Klein blickte in ihrem Festvortrag auf die Geschichte der Gemeinde zurück und erinnerte immer wieder an die gute Vorarbeit ihres Amtsvorgängers Willi Schmidt, der als einziger Althornbacher Ehrenbürger in der ersten Reihe saß. Er ist der Verfasser mehrerer detaillierter Abhandlungen über die Geschichte seines Heimatdorfs. So hatte Althornbach einst lange Hornbach geheißen, bis die Nachbargemeinde ihren Namen in Hornbach änderte und das heutige Althornbach seinen Namen verlängerte.

Mutig und sehr persönlich wurde Ute Klein später bei den Ehrungen verdienter Althornbacher, zu denen auch sie selbst gehört. Sie bedankte sich ausdrücklich bei allen, die sie in ihrer Amtszeit unterstützt hatten. Dank richtete sie freilich auch an jene, die sie hart kritisiert und ihr besonders zum Ende ihrer Amtszeit das Leben schwer gemacht, ihr keine Ruhe mehr gelassen hätten. „An euch bin ich gewachsen. Durch euch bin ich die, die ich heute bin“, sagte sie zu Kritikern, wie man sie man heutzutage wohl „Hater“ nennt. Diesen Dank meinte sie keineswegs ironisch, sondern todernst. Ein starkes Statement der ehemaligen Ortsbürgermeisterin im richtigen Rahmen. Ute Klein nannte keine Namen und zeigte auf keine Person. Aber die meisten im Saal wussten vermutlich, wen sie mit ihren offenen Worten gemeint hat.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Chorprojekt 03.

Ehrungen beim Festbankett

Althornbachs Ortsbürgermeister Bernd Kipp und die Beigeordnete Sophia Mohring haben beim Festabend im Bürgerhaus einige verdiente Mitbürger geehrt. Die frühere Ortsbürgermeisterin Ute Klein erhielt die Gemeinde-Ehrennadel in Gold mit großer Ehrenskulptur in Form des Ortsschildes aus Sandstein und Glas nebst Urkunde. Ute Klein engagierte sich 30 Jahre lang im Gemeinderat, war 1989 bis 1998 Beigeordnete und von 1998 bis 2019 Bürgermeisterin, 22 Jahre lang.

Besondere Verdienste, nicht zuletzt beim Bau des Bürgerhauses, hat sich Heinz Schlemmer verdient. „Er hatte vermutlich jeden einzelnen Stein hier in der Hand“, sagte Ute Klein über den ehrenamtlichen Helfer, dem auch sonst kaum etwas zuviel war, wenn er um Hilfe gebeten wurde. Er erhielt die Gemeinde-Ehrennadel in Silber mit kleiner Ehrenskulptur und Urkunde. Genauso Ortsbürgermeister Bernd Kipp für 20 Jahre Mitgliedschaft im Gemeinderat und eineinhalb Jahre als Ortsbeigeordneter sowie Verena Bachmann, die sich 20 Jahre im Gemeinderat engagiert hat. Allerdings stimmten die Zahlen nicht mehr, weil in Althornbach lange keine Ehrungen mehr stattfanden, zuletzt zwei Jahre wegen Corona. So ist beispielsweise Bernd Kipp mittlerweile 27 Jahre im Ortsrat aktiv.

Helga Kroll, Ulrich Hofer und Peter Bruck wurden von Kipp und Mohring für jeweils zehnjährige Mitgliedschaft im Gemeinderat mit der Gemeinde-Ehrennadel in Bronze mit Urkunde ausgezeichnet. Bruck und Hofer waren mehrere Jahre Zweite Ortsbeigeordnete.

Die Ehrung am Freitagabend. Von links Heinz Schlemmer, Verbandsbürgermeister Björn Bernhard, Landrätin Susanne Ganster, Staatsse
Die Ehrung am Freitagabend. Von links Heinz Schlemmer, Verbandsbürgermeister Björn Bernhard, Landrätin Susanne Ganster, Staatssekretär Randolf Stich, Ute Klein, Bernd Kipp, Verena Bachmann, Ulrich Hofer, Helga Kroll und Sophia Mohring.
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