Kreis Südwestpfalz Testen, informieren, kaufen auf Hageha

Pirmasens

. Am Stand vom Pirmasenser Krankenhaus mit seinen Blutdruckmessungen stehen sie Schlange. Und der Mediziner, der chirurgisches Werkzeug erklärt, findet Zuhörer. Auch OB Bernhard Matheis lässt sich erklären, womit Chirurgen sägen, schrauben und bohren. An diesem Nachmittag ist er mal nicht im großen Messepulk unterwegs, sondern im kleinen Grüppchen mit dem Beigeordneten Michael Schieler und Vertretern des Innenministeriums aus Mainz – nach einem Gespräch am Vormittag, das während der offiziellen Eröffnung der Hageha stattfand. Bürgermeister und Beigeordneter verpassen daher die klaren Worte, die sich der Messeveranstalter Martin Schmidt, Geschäftsführer der Lübecker Agenturhaus GmbH, bei der Eröffnung nicht verkneifen kann. Denn bei aller Unterstützung sei die Vorbereitung dieser Verbrauchermesse „fast schon grenzwertig“ gewesen, sagt Schmidt. Und meint damit kurzfristige Änderungen infolge von brandschutztechnischen Auflagen, die auch dazu führten, dass zuletzt eine ganze Halle wegfiel und eine mobile Halle draußen aufgebaut werden musste. Als Messeveranstalter brauchten sie klare Konzepte und Sicherheit, betont Schmidt, der die zweijährlich stattfindende Hageha nun zum zweiten Mal veranstaltet; 2012 war er in die Bresche gesprungen, nachdem der vorherige Veranstalter abgesagt hatte, und bewahrte die Traditionsmesse vor dem Aus. Es sei „ein bisschen schwierig“ gewesen und unglücklich gelaufen, bekannte Baudezernent Michael Schieler später. Das Problem der Stadt als Eigentümerin der Immobilie sei jedoch, dass es infolge unterschiedlicher Hallennutzungen übers Jahr – manche Halle dient als Lager – verschiedene Auflagen gebe. Ein einheitliches Brandschutzkonzept mit mehreren Nutzungsmöglichkeiten sei daher das Ziel. Für nächste Woche seien Gespräche anberaumt. Die aktuelle Hageha muss mit diesen Einschränkungen leben. Dazu gehört auch, dass das über die Jahre ohnehin geschrumpfte Messegeschehen nun unvorteilhaft auseinandergezogen ist: Wer von oben mit der Rolltreppe nach unten fährt, kommt an zwei Etagen verschlossener Türen vorbei. Die in eine mobile Halle verlegte Sonderschau „Design-Form“ mit Kunsthandwerk, Möbeln und mehr dürfte hingegen das Außengelände stärker beleben. Trotzdem wird etwas geboten. Über 170 Aussteller – fast so viele wie 2012 – aus Handwerk, Gewerbe und Handel zeigen Produkte und Dienstleistungen. Die Themenpalette ist breit: von Energie, Sanieren, Bauen, Wohnen und Lifestyle über Gesundheit, Freizeit und Mobilität bis zum Schwerpunkt Kulinarisches, der in der Wasgau-Halle konzentriert ist. Gegenüber finden sich Firmen aus der Region, dazu mit der Park-Brauerei und der Gastronomie „Alt Bärmesens“ gut genutzte Treffpunkte. Im unteren Stock geht es um Hausbau, Haushalt, Wohnen, Wellness, Mobilität, Basteln, Weihnachten und Mode. Wer am morgigen Halloween-Freitag in einem schaurigen Kostüm erscheint, zahlt keinen Eintritt. (tre)

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