Kreis Südwestpfalz „Sehr gute Zusammenarbeit“

Nach allem, was er in den Gesprächen mit Gramax Capital erfahren habe – und auch wie die Zusammenarbeit angelaufen sei – habe er ein gutes Gefühl bei dem neuen Eigentümer des Waldmohrer Mitnahmemöbelherstellers, schildert CS-Schmal-Geschäftsführer Günter Ebmeyer. Pläne für einen Stellenabbau habe der Finanzinvestor Gramax nicht in der Schublade.

Ebmeyer sagt, er verstehe, dass manchen Mitarbeiter ein ungutes Gefühl beschleicht, wenn ein Finanzinvestor einen Industriebetrieb aufkauft (wir berichteten zuletzt am Montag). Doch Gramax Capital habe betont, dass das Unternehmen mit Sitz in München und im schweizerischen Pfäffikon plane, sich langfristig in Waldmohr zu engagieren – zumindest über die fünf Jahre hinaus, die der Investor in seiner Unternehmenspräsentation als seinen üblichen „Investitionshorizont“ angibt. „Gramax hat schon früh in den Verhandlungen gesagt, dass man auf Kontinuität setzt und mit dem bisherigen Management zusammenarbeiten möchte.“ Mehrere Interessenten hätten bei CS Schmal ihre Strategien präsentiert. „Da waren auch ganz andere dabei“, schildert Ebmeyer, dass er nicht bei allen potenziellen Investoren so ein gutes Gefühl gehabt habe wie bei Gramax. „Deshalb habe ich auch entschieden, den Weg mitzugehen – genau wie alle anderen auf der Führungsebene.“ Der neue Eigentümer wolle neben Geld auch sein Know-how einbringen, CS Schmal aber „nicht von rechts auf links drehen“. Die Gespräche liefen in den ersten Tagen auf „einer sehr sachlichen und vernünftigen Basis“, so der Geschäftsführer: „Ich denke, das wird eine sehr gute Zusammenarbeit.“ Einen Stellenabbau bei CS Schmal plane Gramax Capital nach eigenen Angaben nicht. Wenn ein Mitarbeiter kündige oder in den Ruhestand gehe, dann werde man sich die Frage stellen, ob er ersetzt werden soll. Aber das sei nichts Neues, berichtet Günter Ebmeyer und unterstreicht: „Wir wollen die Stammbelegschaft halten.“ Produkte zu streichen, komme nicht in Frage: „Der Handel würde uns das übelnehmen.“ Bei den Abnehmern stehe CS Schmal nach den Umstrukturierungen der vergangenen Jahre wieder deutlich höher im Kurs. Ebmeyer: „Wir haben dank der vielen Maßnahmen das Tal der Tränen durchschritten. 2014 und 2015 hatten wir ein Umsatzplus.“ Im laufenden Jahr seien die Waldmohrer „durch die Verkaufsunsicherheit ein bisschen gebeutelt – aber wir hoffen, den Umsatz halten zu können“. Von Erlösen im dreistelligen Millionenbereich sei das Unternehmen zwar noch deutlich entfernt – 2009 hatte CS Schmal den Umsatz auf 100 Millionen Euro beziffert –, doch Hoffnung setzt Ebmeyer vor allem auf Zuwächse in den Bereichen E-Commerce, SB-Discount und im französischen Markt. Am Gerücht, CS Schmal sei für den berühmten einen symbolischen Euro verkauft worden, sei übrigens nichts dran. Zum wahren Kaufpreis will sich Ebmeyer allerdings nicht äußern. Das Wachstumspotenzial für den Hersteller zerlegbarer Mitnahmemöbel sieht der Geschäftsführer für die Zukunft höher an als unterm Dach des Nolte-Konzerns. „Das Unternehmen kann sich einfacher entwickeln, als wenn nur auf Gruppenebene optimiert werden kann.“ CS Schmal habe wenige Schnittstellen mit der ehemaligen Muttergesellschaft gehabt. Daher seien die Waldmohrer auch am einfachsten herauszulösen gewesen aus der Gruppe: Wie berichtet, muss auch bei Nolte umstrukturiert werden, und „aus diesem Prozess konnte man durch den CS-Schmal-Verkauf Komplexität herausnehmen“, beschreibt Ebmeyer die Gründe für den Verkauf durch die Germersheimer. (Foto: frei) |tmü

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