Clausen Gemeinde kann Bauwilligen keine Grundstücke bieten

Dieses Wiesengelände könnte zum Neubaugebiet „In den Gehrenäckern“ werden.
Dieses Wiesengelände könnte zum Neubaugebiet »In den Gehrenäckern« werden.

Wer in Clausen bauen möchte, der kann dies momentan nicht tun, weil die Gemeinde kein Baugrundstück hat. Generell sei das Interesse am Bauen aber momentan nicht vorhanden. Das hat Einfluss auf das geplante Neubaugebiet.

Die Gemeinde Clausen kann derzeit keinen einzigen Bauplatz ausweisen. Ortsbürgermeister Harald Wadle habe Grundstücksbesitzer im ganzen Dorf angerufen und nachgefragt ob sie an die Gemeinde verkaufen würden. Das frustrierende Ergebnis für den Bürgermeister: „Kein Einziger ist bereit zu verkaufen. Niemand!“ Dies bedeutet im Umkehrschluss im Moment für Wadle, wenn jemand in Clausen bauen will, ist dies nicht möglich. Wadle habe zudem auf eigene Kosten zwei Anzeigen schalten lassen, um zu ermitteln, ob außerhalb der Gemeinde noch Bauplätze zu haben seien. Sehr ernüchternd sei das Ergebnis auch hier gewesen. Niemand habe sich auf seine Anzeigen gemeldet: „Keine einzige Rückmeldung, ob noch Bauplätze auf dem Markt sind, außerhalb der fachspezifischen Anbieter“, erklärt Wadle im Gemeinderat.

Bereits in der Januarsitzung griff der Ratsvorsitzende das anvisierte Neubaugebiet „In den Gehrenäckern“ auf. 25 Grundstücke sollten eigentlich in neue Bauplätze verwandelt werden. Aber die steigenden Zinsen, die Energiekrise, die damit verbundenen Preissteigerungen zeigten erhebliche problematische Entwicklungen für Bauinteressenten auf. Dabei ging der Blick vornehmlich auf junge Familien mit Kindern. Angedacht und planerisch vorab festgehalten waren Bauplätze in der Größe zwischen 500 und 600 Quadratmetern. Seien noch vor zwei Jahren ständig telefonische Anfragen nach Bauplätzen gekommen, gebe es jetzt „null Interesse“, bestätigte auch der erste Beigeordnete Georg Schäfer.

Was geschieht mit dem Dorfplatz?

Und noch etwas treibt Harald Wadle um, wie er der RHEINPFALZ auf Nachfrage erklärt: „Es gibt viele Häuser im Dorf, die von nur zwei, sagen wir einmal, älteren Personen derzeit und in absehbarer Zeit bewohnt sind. Diese ältere Generation hätte vielleicht das Geld, sich einen kleineren Hausbau zu finanzieren, so dass junge Leute in ein großes, fertiges Haus einziehen könnten – eventuell auch mit noch weiteren Generationen. Aber, wo soll die ältere Generation hinbauen, wenn die Gemeinde keine Bauplätze hat?“, fragt Wadle. Er ist jedoch zuversichtlich, dass sich irgendwann die gesamte Situation wieder positiv verbessert. Deshalb sei es von großer Bedeutung, bereits jetzt die richtigen Weichen zu stellen.

Beim geplanten Neubaugebiet handelt es sich hauptsächlich um Flächen in Privatbesitz. Lediglich der sich anschließende Dorfplatz, der seitens der Gemeinde ebenfalls als Baugelände mit ausgewiesen werden könnte, wäre dann als Baugelände in Gemeindehand. Problem sei jedoch, dass bei der Zusammenstellung der Wünsche der Bürger unter dem Thema „Bauen und Wohnen“ die Neugestaltung des alten Dorfplatzes zu einem öffentlichen Mehrgenerationenplatz für Jung und Alt die höchste Priorität erhielt. Für Harald Wadle stellt sich die Frage: „Was will die Gemeinde? Den Dorfplatz halten? Oder ihn verkleinern und etwa den Spielplatz an den Eingang, in die obere Platzetage verlegen?“. Die Auswertung über die Dorfmoderation vom beauftragten Büro Stadtgespräch in Kaiserslautern liege momentan noch nicht vor. Die sei aber bei der Planungsweiterentwicklung zu berücksichtigen, macht Wadle deutlich. Er machte aber auch Druck auf die Ratsmitglieder, dass sie sich bis zur nächsten Gemeinderatssitzung Gedanken gemacht haben sollen, wie sie sich die Entwicklung und die weitere Vorgehensweise in Sachen Neubaugebiet vorstellen. „Bis vor den Sommerferien will ich hier eine klare Linie,“ forderte der Bürgermeister.

Hauptstraße nicht im LBM-Plan

Angefragt wurde von Ratsmitglied Andreas Bohl (SPD), weshalb die Friedhofsmauer noch nicht fertig saniert ist. Bürgermeister Wadle erklärte, dass dies momentan aus Krankheitsgründen des Gemeindearbeiters nicht möglich sei. Wenn man die Arbeiten an eine Firma vergeben möchte, müsste das Geld für die Sanierung im Haushalt eingestellt werden. Kritisiert wurde von Bohl auch der schlechte Zustand der Hauptstraße. Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer klärte auf, dass er mit der Landesbetrieb Mobilität im Gespräch sei, jedoch die Ortsdurchfahrt von Clausen nicht im LBM-Plan sei. Die Hauptstraße in Clausen ist die L 498, also eine Landesstraße, die im Zuständigkeitsbereich der LBM liegt.

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