Südwestpfalz Überall blüht’s und brummt’s

Farbenspiel des Frühlings auf der Sickinger Höhe: Blick zur Reifenberger Kapelle von einem blühenden Birnbaum aus.
Farbenspiel des Frühlings auf der Sickinger Höhe: Blick zur Reifenberger Kapelle von einem blühenden Birnbaum aus.

Die ersten warmen Sonnentage haben die Landschaft mit bunten Farbtupfern übersät. Birn- und Apfelbäume stehen in voller Blüte. Bienen und Hummeln sind im Dauereinsatz, um Pollen, Nektar und Blütenstaub zu sammeln.

Für die Apfelbäume und Birnbäume ist es ideal, dass es keine Nachtfröste mehr gab. Auch die Eisheiligen brachten kaum Kälte. Wie sich das augenscheinlich günstige Wetter wirklich auswirkt, wird man Ende des Monats Mai erkennen, glaubt Michael Höh vom Obst- und Gartenbauverein in Herschberg. Dann werde man an den Blütenständen feststellen, ob sie ausreichend befruchtet wurden.

Bei Mirabellen, Kirschen und Zwetschgen sei die Blüte abgeschlossen. Hier war das Wetter ungünstig, sodass es keinen wirklichen Bienenflug gab, weil es zu kalt und regnerisch war. Trotzdem sehe man jetzt schon, dass es bei den Kirschen und dem weiteren Steinobst nicht so schlecht aussieht, so Höh. Die jetzige Wetterphase habe das Problem, dass durch die Feuchtigkeit, die auch der Temperaturwechsel in der Nacht mit sich bringt, die ersten Krankheiten auftauchen. Dies sind Pilzerkrankungen oder Schorf, der bei den Apfelbauern und den späteren Obstkäufern nicht beliebt ist. Darum müsse man jetzt darauf achten, ob eine umweltverträgliche Spritzung nötig ist. Hierfür gibt es eine Vorwarnung der Obstbauern durch die Fachbehörden des Pflanzenanbaus aus der Vorderpfalz.

Fleißige Bienen

Die Bienen hätten in den wenigen Sonnenstunden noch einiges bewirkt bei den Kirsch-, Zwetschgen- und Mirabellbäumen, die zuerst blühten. Höh vertraut jedoch schon länger auf seine Wildbienen, die auch bei schlechterem Wetter unterwegs sind. Auf jeden Fall sind die Hummeln deutlich früher aktiv als die Bienen, die in der Regel eine Temperatur von zehn Grad benötigen, um Fluglust zu bekommen. Zudem hilft auch noch immer ein wenig die Windbestäubung. In den vergangenen Sonnentagen waren die Bienen sehr fleißig unterwegs. In der Feldflur war die Luft erfüllt vom intensiven Honigduft des blühenden Rapses. Dorthin hat es die Bienen und viele andere Insekten gezogen. Die Imker sind froh, dass ihre Bienen endlich einmal erfolgreich einsammeln konnten, berichtet Ewald Hüther aus Stambach, der sich der Imkerei verschrieben hat.

Bei Norbert Fakundiny in Kleinsteinhausen haben die Obstbäume bisher auch stark geblüht. Er denkt, dass es für ihn ausreichend Obst gibt, wenn keine Unwetter durch den Sommer folgen. Er hofft, dass dieser Sommer nicht wieder so trocken wird wie die vergangenen drei Jahre, denn dies hätten die Bäume und das Obst schlecht vertragen. Ein normaler Sommer mit einigen Regenstunden wünscht er sich allgemein für die Region. Fakundiny findet, dass es an der Zeit wäre, auch wieder mehr Obstbäume in der Landschaft und den Hausgärten zu pflanzen, denn dies hätte für die Lebewesen in der Natur und den Menschen große Vorteile. Bäume sollten nicht als Hindernis im Dorfbereich und auf der Feldflur gelten. Schon zu lange würden gefällte und alternde Bäume nicht mehr ersetzt.

Vorbild Birnbaumallee

Wie nicht zu übersehende Obstanlagen eine Landschaft zum Vorteil verändern würden, kann man an der Birnbaumallee und den Obstwiesen an der Zufahrt nach Reifenberg sehen, findet Albert Westrich aus Schmitshausen. Dies gelte auch für die letzten Obstanlagen um das Rosendorf oder an den Wirtschaftswegen zum Pfarrhöfchen, berichtet Willi Hunsicker. Ein Apfel aus dem eigenen Obstgarten schmeckt einfach besser, erläutert der ehemalige Ortsbürgermeister des Rosendorfes.

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