Kreis Südliche Weinstraße Unkraut soll ohne Gift bekämpft werden

Die Verbandsgemeinde Maikammer wird „pestizidfreie Kommune“. So lautet ein Beschluss, den die Mitglieder des Verbandsgemeinderats in ihrer jüngsten Sitzung gefasst haben. Laut Bürgermeisterin Gabriele Flach (CDU) bedeute dies eine Selbstverpflichtung, dass auf allen kommunalen Flächen keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt werden.

Auch Pächter kommunaler Flächen sowie Firmen mit kommunaler Mehrheitsbeteiligung verpflichteten sich dazu, Grünflächen nur noch mit ungiftigen Stoffen zu behandeln. Außerdem sollen laut Flach insektenfreundliche Projekte initiiert und Bürger dazu motiviert werden, ebenfalls auf Pestizide zu verzichten. Auf Anregung von Peter Hiery (FWG) soll auch die Landwirtschaft dazu ermuntert werden. Flach sagte, dass in der Verbandsgemeinde seit 2014 nur noch thermische und mechanische Verfahren zur Unkrautvernichtung eingesetzt würden, also das Abflammen oder Jäten. Thema waren auch die Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünfte der Verbandsgemeinde, die alle in Maikammer und laut Flach bisher nie voll belegt gewesen sind. Für jeden Flüchtling, der in diesen Unterkünften lebe, bekomme die Kommune monatlich einen Betrag vom Land oder vom Jobcenter. Einstimmig billigte der Rat eine Änderung der Satzung, wonach der Betrag der anfallenden Kosten pro Wohnung nun durch die Anzahl der Bewohner geteilt werde, die 2017 durchschnittlich in der jeweiligen Wohnung gelebt hätten. Dadurch erhöhe sich bei den meisten Wohnungen der Betrag, den die Leistungsträger für jeden Flüchtling zahlen müssten. Im geplanten Baugebiet Im Eulbusch III in Maikammer wird ein privater Erschließungsträger die Anlagen zur Versorgung mit Wasser und zur Entsorgung des Abwassers installieren. Die Ratsmitglieder stimmten dem einstimmig zu. Die Erschließungsgesellschaft besteht aus der VR Baulandentwicklungsgesellschaft und der Pfalzwerke Infrastruktur GmbH. Werkleiter Andreas Reuter erläuterte, dass zu der Planung unter anderem Regenrückhaltebecken, Stauraumkanäle, Leitungen und Revisionsschächte gehörten. Reuter teilte außerdem mit, dass die Umbauarbeiten beim Regenüberlaufbecken in St. Martin „gut vorangehen“. Derzeit werde das Einlaufbauwerk umgebaut, danach sei das Auslaufbauwerk an der Reihe. Nach Abschluss der Betonarbeiten solle im Juli die technische Umrüstung beginnen. Zudem solle ein Zaun um das Becken gebaut werden. Wegen Lieferschwierigkeiten sei die Installation von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden etwa sechs Monate in Verzug, teilte Reuter mit. Auf dem Feuerwehrhaus in St. Martin sei inzwischen eine Anlage in Betrieb. Einen Überschuss von rund 397.600 Euro weist die Bilanz des Verbandsgemeindehaushalts für 2011 aus. Die wurde von den Mitgliedern des Verbandsgemeinderats einstimmig gebilligt.

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