Kreis Südliche Weinstraße Markt und Meinungen

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In einem gemeinsamen Schreiben der beiden Kommunalpolitiker heißt es, das geplante Fachmarktzentrum sei die Weiterführung eines erfolgreichen Konzepts, das die Versorgung der ländlichen Kommunen und zahlreiche Arbeitsplätze sichere. Zudem würden schon seit Anfang der 1970er-Jahre Textilien am Standort „Wasgau Zentrum“, also dem früheren Real-Gelände in Rohrbach, verkauft – und zwar bis 2015 ununterbrochen. Wie berichtet, haben die Pläne die Stadt Landau dazu bewogen, Widerspruch gegen das Fachmarktzentrum in seiner jetzigen Form einzulegen (wir berichteten). Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) stört sich speziell an der Ansiedlung von Modepark Röther. Das Unternehmen möchte in Rohrbach eine Filiale mit 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnen. Nach Auffassung der Stadt würde ein solches Projekt dem Einzelhandel in der Innenstadt schaden. Hirsch stützt sich bei seiner Kritik auf das Landesentwicklungsprogramm. Es verbietet, dass sich großflächiger Einzelhandel in Gemeinden ansiedeln darf, die kein Versorgungszentrum für eine bestimmte Region darstellen. „Ich bin schon etwas verwundert darüber, dass Herr Hirsch so reagiert“, sagt Hedi Braun (parteilos) auf Anfrage der RHEINPFALZ. Die Stadt habe von der Bauvoranfrage in Rohrbach gewusst, es sei ein transparentes Verfahren gewesen. „Warum hat sich die Stadt nicht schon früher zu Wort gemeldet? Bei uns hat sich nie jemand beschwert“, sagt die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Herxheim. Braun ärgert sich darüber, dass eine Mitarbeiterin der Landauer Stadtverwaltung Einsicht in die Akten des Fachmarkt-Projekts bei der Bauabteilung der Verbandsgemeinde genommen habe. Das sei zwar legitim, sie hätte sich aber gewünscht, „dass der Landauer Oberbürgermeister mal kurz das Telefon in die Hand nimmt und mich darüber informiert. Wir sind nämlich an einer guten Kommunikation interessiert“, sagt sie. Hirschs CDU-Parteifreund Peter Feser und Braun betonen in ihrem Schreiben: Die hervorragende Infrastruktur Rohrbachs habe sich seit Jahrzehnten bewährt. Die Anbindung an die A 65, die Ortsrandstraße und das Rohrbacher Einkaufszentrum seien nicht zuletzt ausschlaggebend für die Besiedlung des Gewerbegebiets „Große Ahlmühle“ gewesen. Auch für viele Neubürger sei die Nähe eines Einkaufszentrums ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung gewesen, ihren Lebensmittelpunkt nicht in eine Stadt, sondern in eine ländliche Kommune, also Rohrbach, zu verlagern. Nachdem die Schließung des Einkaufszentrums feststand, hätten sich Orts- und Verbandsgemeinde mit Unterstützung des Kreises und der südpfälzischen Bundestagesabgeordneten sowie der Gewerkschaften intensiv um ein geeignetes Konzept zur Weiterführung bemüht. Das Hauptaugenmerk bei den Verhandlungen habe auf der Nahversorgung Rohrbachs und der umliegenden Gemeinden gelegen sowie auf der Sicherung der über 80 Arbeitsplätze, die mit dem Standort traditionell verbunden seien. Auch der Textilanteil, der bis zur Schließung des Real-Markts immer eine wichtige Rolle in Rohrbach gespielt habe – zuletzt mit einem Sortiment im Real- sowie im „Kik“-Markt – sei im Fokus der Planungen gestanden. „Das gemeinsam erarbeitete Konzept sieht nun vor, ein Fachmarktzentrum zu installieren, an dem neben einem Discounter, einem Lebensmittelvollsortimenter und einem Drogeriemarkt auch ein zugkräftiges größeres Unternehmen den Standort besiedeln soll“, schreiben die beiden und meinen Modepark Röther. Die tragfähige Basis für das Fachmarktzentrum sei der seit 1970 bestehende Bebauungsplan „Sondergebiet Einkaufszentrum“. In einem transparenten Verfahren habe man die Pläne des Investors in eine Bauvoranfrage gefasst. Diese sei detailliert von der Kreisverwaltung geprüft und im Januar 2016 positiv beschieden worden. Der Verkauf der Immobilie an Modepark Röther stelle die bestmögliche Lösung zur Sicherung des Standorts Rohrbach dar. Zudem werde durch die Nutzung bereits vorhandener Ressourcen, nämlich des Gebäudes sowie des großen Parkplatzes, an anderer Stelle die Neuversiegelung entsprechender Flächen verhindert. Das sei ein entscheidender Vorteil für die Umwelt, meinen Feser und Braun. |ansc

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