Südpfalz Landtagsabgeordneter Peter Lerch befürchtet Aus für Französisch-Unterricht in Kita

Den Kindern die französische Sprache spielerisch näherzubringen ist das Ziel des Förderprogramms, das im Sommer 2021 endet.
Den Kindern die französische Sprache spielerisch näherzubringen ist das Ziel des Förderprogramms, das im Sommer 2021 endet.

„Verlässliche Finanzierung“ für den Französischunterricht in Kitas, fordert der Landtagsabgeordnete Peter Lerch (CDU) von der Landesregierung. Bis jetzt sieht es nach seiner Einschätzung nicht danach aus. Und französische Sprachkräfte müssen um ihren Job bangen.

Seit 2009 gibt es das Förderprogramm des Landes „Lerne die Sprache des Nachbarn“. Den Kindern die Sprache des Nachbarn spielerisch näherzubringen war und ist das Ziel. „Derzeit gibt es 78 Vollzeitstellen für französische Sprachkräfte im Land, das sind 171 Kräfte, die Französisch unterrichten. Im Kreis Südliche Weinstraße sind es 24 von 71 Kitas, die im Förderprogramm sind“, informiert Lerch im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Planungssicherheit für die meist weiblichen Muttersprachlerinnen gebe es bis zum Sommer 2021, dann werde das Förderprogramm gestrichen.

Ob dann alle Stellen erhalten werden können, steht derzeit in den Sternen. „Die gewachsenen Strukturen stehen nun vor dem Aus, weil das Land keine keine dauerhafte verlässliche Finanzierung mehr anbietet“, ist die Befürchtung von Lerch. Finanziert werden soll die Sprachförderung künftig über das sogenannte Sozialraumbudget. Denn ab Sommer 2021 tritt das vom Bund beschlossene Kita-Zukunftsgesetz in Kraft, das im Vorfeld für viel Wirbel bei den Erzieherinnen gesorgt hatte, weil sie um ihre Arbeitsplätze fürchten. „Künftig wird es dann keine spezielle Landesförderung für die Sprachförderung mehr geben, die Wunderbox ist das Sozialraumbudget“, so Lerch. Das bedeutet, das Land gibt den Kitas eine bestimmte Summe, mit der sie je nach Bedarf unterschiedliche Ausgaben bestreiten müssen, auch die für die Sprachförderkräfte.

„Es ist sehr fraglich, ob dieses Budget ausreicht“, sagt der ehemalige Jugendamtsleiter des Kreises, der lange die Budgets für die Kitas verwaltet hat. Denn vom Sozialraumbudget müssten verschiedene Ausgaben in den Kitas bestritten werden, unter anderem Integrationskräfte. „Die vielseitigen Ausgaben, die mit Hilfe des Sozialraumbudgets finanziert werden müssen, verändern sich ständig und sichern daher keine dauerhafte Fortsetzung des Fremdsprachenunterrichts“, ist die Schlussfolgerung von Lerch.

Dem Land solle es auch im Hinblick auf die deutsch-französische Freundschaft nicht gleichgültig sein, ob der Fremdsprachenunterricht in den Kitas des Landkreises angeboten werden kann oder nicht. Er fordert eine separate und verlässliche Landesförderung, um den Französischunterricht zumindest im bisherigen Rahmen anbieten zu können.

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