Kreis Südliche Weinstraße Junge nach vorne

Nach 17 Jahren zieht sich Gisela Monika Zimmerle, die zuletzt vier Mandate innehatte, aus der Kommunalpolitik zurück. Dies verkündete sie am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbands Annweiler, bei der CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Grötsch zum Spitzenkandidaten für die Stadtratswahl gewählt wurde.

Aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen habe sie sich zu diesem Schritt entschlossen, auch wenn ihr die Entscheidung nicht leicht gefallen sei, so Zimmerle, die im Ortsbeirat Gräfenhausen, im Stadtrat, als Beigeordnete im Verbandsgemeinderat und im Kreistag vertreten war. Zu ihrem Nachfolger als Vorsitzende des CDU-Ortsverbands wurde einstimmig Sebastian Christill gewählt.

Der 24-Jährige, der bei der Versicherungskammer Bayern in Neustadt arbeitet und auch Kreisvorsitzender der Jungen Union ist, ist vor Kurzem nach Annweiler gezogen und will sich hier aktiv einbringen. So musste er sich am Mittwoch auch von der Versammlung überstimmen lassen, auf einem vorderen Listenplatz anzutreten statt in den hinteren Reihen. Als Vorsitzender sollte er schließlich auch im Stadtrat Präsenz zeigen. Christills Argument, in die Annweilerer Politik noch kaum eingearbeitet und wegen möglicher Mandate im VG-Rat und Kreistag zeitlich eingespannt zu sein, galten vor der Versammlung nicht. Und so nahm er seine Wahl mit Kopfschütteln, aber einem abschließenden Danke an.

Christill ist eines der jungen Gesichtern auf der CDU-Liste, wie beispielsweise auch Benjamin Burckschat an zweiter Position. Der 26-Jährige ist stellvertretender Vorsitzender der CDU Annweiler und im Kreisvorstand der JU SÜW.

Zum Listenführer von elf der 16 Mitglieder gewählt wurde Grötsch. Der aktuelle Oppositionsführer im Stadtrat strebt auch in der nächsten Legislaturperiode eine Koalition mit FDP und FWG an. Ein weiteres Mandat für die CDU – bislang sitzen sieben Christdemokraten im Stadtrat – hält er für „keine Traumtänzerei, sondern ein reelles Ziel“. „Der Haushalt wird unsere Baustelle sein“, so Grötsch, der sich für eine stringente Sparpolitik bei Aufrechterhaltungen der Einrichtungen der Stadt zum Wohle der Bürger aussprach.

Auf der Liste, die mit durchwachsenen Stimmergebnissen (acht bis 16 Ja bei 16 Stimmen) gewählt wurde, zu finden ist auch Frank Thomas. Der aktuelle Stadtbeigeordnete war vor Kurzem aus der FDP ausgetreten und kandidiert nun als Parteiloser für die CDU.

Martin Berberich sprach sich dafür aus, dass die CDU keinen Beigeordneten stellen sollte, da dieser dann Kompromisse gegenüber dem Stadtbürgermeister eingehen müsse und die CDU dadurch geschwächt werde. Dies sahen die anderen Mitglieder jedoch nicht so. (höj)

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