Edenkoben Frühere Sparda-Bank wird zur Automaten-Filiale

Die Lebensmittel-Automaten stehen vorübergehend vor dem Eingang, sollen in den nächsten Tagen aber im Gebäude zu finden sein.
Die Lebensmittel-Automaten stehen vorübergehend vor dem Eingang, sollen in den nächsten Tagen aber im Gebäude zu finden sein.

Wo einst Edenkobener ihre Bankgeschäfte erledigen konnten, können sie sich neuerdings mit Lebensmitteln eindecken: mit Eiern und Fleischprodukten aus dem Automaten. Es sind aber noch weitere Ideen im Gespräch.

Die Metzgerei Kästel dürfte insbesondere Edenkobenern ein Begriff sein. Sie hatte ihren Sitz in der Tanzstraße. Nachdem sich die Familie zur Ruhe gesetzt hatte, war das Geschäft zwischenzeitlich von einem anderen Fachmann betrieben worden. Im Nebengebäude befand sich bis zum Ende vergangenen Jahres eine SB-Filiale der Sparda-Bank. Statt Kontoauszüge aus einem Terminal können Besucher dort neuerdings Nahrungsmittel aus Automaten ziehen.

Derzeit befinden sich zwei Geräte noch vor dem Eingang. Das liegt daran, dass die frühere Bankfiliale noch nicht zurückgebaut und für die Automaten neu hergerichtet worden ist. Das soll aber im Laufe dieser Woche geschehen, berichtet Peter Kästel. Die Immobilie gehört ihm und seinem Bruder.

Automat als zweites Standbein

Für die Automaten-Filiale haben die Kästels die Metzgerei Garrecht aus Maikammer gewinnen können. Der Familienbetrieb wollte schon seit langer Zeit einen Lebensmittelautomaten als zweites Standbein. Auch in dem Wissen, dass der Betrieb mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Martina Garrecht erklärt: „Die Produkte müssen unter anderem vorbereitet, verpackt und gekennzeichnet werden.“ Als Corona kam, hieß es für die Maikammerer: jetzt oder nie. Ihren Automaten hatten die Garrechts anfangs in St. Martin platziert. Als sie von Kästels Projekt in Edenkoben erfuhren, wechselten sie den Standort. Auch weil die Ecke mehr frequentiert sei.

Bernhard Martin aus Burrweiler vertreibt seine Waren neuerdings ebenfalls in Edenkoben. Er ist täglich vor Ort, um den Automaten zu bestücken, wie er gegenüber der RHEINPFALZ berichtet. Nicht nur, weil er mit Frische punkten möchte. Das Angebot werde auch so gut angenommen, dass er stets für Nachschub sorgen müsse. Um ihre Waren neben der Direktvermarktung auch auf diese Weise zu vertreiben, haben die Martins tiefer in die Tasche greifen müssen. „Für einen Automaten werden zwei mobile Hühnerställe benötigt, einer kostet etwa 40.000 Euro“, berichtet Martin.

Auch Weingut vertreten

In der Zwischenzeit ist das ortsansässige Weingut Heymanns auch auf dem Zug aufgesprungen. Es möchte in den kommenden Wochen einen Weinautomaten an der früheren Filiale abstellen. „Wir sehen es als schöne Idee an, unsere Weine auch zu den Zeiten vertreiben zu können, wenn auch Supermärkte und die Gastronomie geschlossen hat“, erläutert Johanna Heymanns. Nicht nur für den Durst soll gedacht sein. Auch schwebt dem Weingut vor, Weingläser mit dem eigenen Label über den Automaten zu verkaufen. Das werde derzeit geprüft, ob sich das umsetzen lässt.

Doch mit dem dritten Automaten soll nicht Schluss sein. Den Kästels schwebt vor, das Angebot in der Tanzstraße zu erweitern. Schließlich gebe es in dem rund 20 Quadratmeter großen Raum noch Platz für weitere Ideen. So seien beispielsweise Honig oder Essig aus dem Automaten denkbar. Oder etwa Gemüse oder Eis. „Es gibt viele Möglichkeiten, einige sind bereits auf dem Markt. Da müssen wir noch klären, was sich anbieten würde“, sagt Peter Kästel.

Festgelegt werden müsse auch noch der Name für diese Gewerbefläche. Als Projektname wurde Immerda genutzt. Ein Wortspiel, das zum Ausdruck bringen soll, das verschiedene Lebens- und Genussmittel rund um die Uhr verfügbar sind.

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