Kreis Südliche Weinstraße Der Jüngste stiehlt allen die Show

Viele Hände mussten am Freitagabend Stadtbürgermeister Fred Holger Ludwig (Dritter von rechts) und die Beigeordneten Martin Wich
Viele Hände mussten am Freitagabend Stadtbürgermeister Fred Holger Ludwig (Dritter von rechts) und die Beigeordneten Martin Wichmann, Monika Scheder (verdeckt) und Christian Albrecht (von rechts) schütteln.

Vor fünf Jahren hatte Fred-Holger Ludwig (CDU) als frisch gewählter Stadtchef angekündigt, den Neujahrsempfang zu einem Erlebnis zu machen. Die Veranstaltung sollte dazu genutzt werden, den Facettenreichtum der Kurstadt vorzustellen. Seither glänzen die Neujahrsempfänge mit einem bunten Rahmenprogramm. Die Veranstaltung am Freitagabend im voll besetzen Haus des Gastes setzte dem Ganzen zweifellos die Krone auf. Es war eine großartige, abwechslungsreiche und unterhaltsame Show – mit einem kleinen Star im Mittelpunkt. Leander Resch erntete für sein virtuoses Geigenspiel stehende Ovationen. Als „Einmaligkeit“ hatte Ludwig den Grundschüler mit den langen blonden Haaren angekündigt. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Im Alter von fünf Jahren hat der heute Achtjährige mit dem Geigenspiel begonnen. Seither hat er schon einige Preise gesammelt, auch international. Wie Ludwig verkündete, haben Leander Reschs Eltern am Donnerstag die Mitteilung erhalten, dass ihr Sohn den Golden Classical Music Awards International Competition gewonnen hat. Im März tritt der Achtjährige in der Carnegie Hall in New York auf. Der kleine Leander hat fleißig für einen neuen Geigenbogen gespart. Nun kommen die Kosten für die Reise nach New York auf ihn zu. Ludwig warb deshalb um Sponsoren für Leander, damit der Besuch in New York ein einmaliges Erlebnis für ihn werde. „Wir können stolz auf ein solches Ausnahmetalent sein. Er ist ein Werbeträger ersten Ranges, nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region“, betonte Ludwig. Begleitet wurde Leander am Freitag von der Pianistin Martina Cukrov-Jarrett am Flügel. „In den letzten Jahren hatten wir von einer Stadt gesprochen, die sich vor gut vier Jahren noch auf der Intensivstation befand. Heute kann sie sich nach Normalstation und Reha im normalen städtischen Umgebungsfeld sehen lassen. Und sie wird diese Stellung weiter behaupten“, sagte Ludwig in seiner Neujahrsansprache. Es klang fast wie eine Bilanz des scheidenden Stadtoberhaupts. Bei den Kommunalwahlen im Mai wird Ludwig nicht mehr kandidieren. Zum Jahresende 2018 habe die Kurstadt 539 Neubürger begrüßen können, freute sich Ludwig. Immobilien seien in der Stadt sehr gefragt und würden durch Investoren gebaut. Die Bewältigung der sozialen Infrastruktur sei eine große Herausforderung. Es könne nicht sein, dass man alternden Menschen nur noch drei Möglichkeiten der Lebensgestaltung anbiete: nämlich Altenheim, Betreutes Wohnen oder Alten-WG. „Deshalb ist es wichtig, den Älteren in Kombination mit den Jungen Lebensräume im Mittelpunkt der Städte und Dörfer zu schaffen. Hierauf werden wir als Stadt auch in Zukunft unser Augenmerk richten“, versprach Ludwig. Das Stadtoberhaupt erwähnte die wachsende Attraktivität Bad Bergzaberns. „Unsere Hotel- und Gastronomielandschaft hat einen weiteren Aufschwung erhalten und ist regional ausgewogen. Ein Problem ist nach wie vor die Koordination der einzelnen Öffnungszeiten, die wir jetzt mit Hilfe des Gastronomen-Vereins angehen müssen“, sagte Ludwig. Um eine verbesserte Infrastruktur müsse weiter gekämpft werden. Es reiche nicht, dass am Samstagabend nur ein Spätzug in die Stadt komme beziehungsweise in Richtung Karlsruhe fahre. „Nein, wir brauchen gerade in Randzeiten bessere Verbindungen. Staatssekretär Becht in Mainz hat mir versprochen, sich dieses Themas anzunehmen. Und ich werde ihm dazu immer und konsequent auf den Füßen stehen“, versprach Ludwig. Zum Gelingen des Abends trugen bei: Nachwuchsturnerinnen der Leistungsgruppe des TV Bad Bergzabern unter der Leitung von Marika Job-Reinig, die Ballett- und Tanzschule Tabea Grimm, der Chor „Palatina Vocalis“ unter der Leitung von Peter Kusenbach, Helmut Breuner mit seiner Trompete und Peter Kusenbach am Klavier, die Big Band unter der Leitung von Peter Kusenbach, die Adventisten mit einem Lied der Pfadfinder und der Gruppe Unisono sowie die Sternsinger. Pete Allmann, Leiter des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrums, trug auf Wunsch Ludwigs zwei Songs vor: „Don’t be a fool“ von Gregory Porter und „Mein Weg“ von Klaus Hoffmann. Begleitet wurde er am Flügel von Adrian Rinck, dem Leiter der Kreismusikschule. Wie schon in den vergangenen Jahren durfte sich auch dieses Mal eine städtische Institution präsentieren. Thorsten Fischer, einer der zwei neuen Chefärzte der Geriatrischen Abteilung (Altersmedizin) an der Edith-Stein-Fachklinik, stellte die Einrichtung vor. Die Rehaklinik verfügt in drei Fachabteilungen über 240 Betten. 200 Mitarbeiter hat die Edith-Stein-Klinik, rund 3500 Patienten werden dort jährlich betreut, informierte Fischer.

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