Billigheim-Ingenheim 81-Jährige nach Festnetzausfall aufgeschmissen

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Eine 81-jährige Billigheimerin versucht schon seit über drei Wochen vergebens, von ihrem Festnetz aus zu telefonieren. Unter anderem hätte sie ihren Arzt anrufen müssen. Anbieter Telekom will sich um das Problem kümmern. Bekommt sie für die Dauer des Ausfalls ihr Geld zurück?

Seit 21. Dezember funktioniert der Festnetzanschluss von Jutta Arians nicht mehr. Viele jüngere Menschen, die oft gar keinen Festnetzanschluss mehr nutzen, würden sich wohl fragen: „Na und?“ Für die 81-jährige Billigheimerin erschwert das aber den Alltag erheblich. Arzt, Steuerberater, ihre Betreuerin oder ihre Einkaufshilfe: Sie alle hat sie normalerweise mit dem Festnetztelefon angerufen. „Die meisten, die ich kenne, haben nur meine Festnetznummer. Deshalb bin ich jetzt nur schwer zu erreichen“, ärgert sie sich.

Arians hat vor Kurzem ein Medikament abgesetzt und wollte sich zum Beispiel darüber informieren, ob sie ein anderes bekommt. Außerdem hat sie einen Rollator und geht nur selten alleine aus dem Haus, weshalb sie auch erstmal niemanden über den Festnetzausfall informieren konnte. Ein Handy hatte sie anfangs nicht. „Meine Betreuerin ist dann losgeflitzt und hat mir ein Handy geholt, damit ich jemanden erreichen kann, wenn etwas ist“, sagt die Rentnerin. Provisorisch bekam sie ein Mobiltelefon mit Guthabenkarten. In den drei Wochen, in denen sie nun schon auf das Handy angewiesen ist, habe sie fast 40 Euro vertelefoniert.

Kabel soll Anfang nächster Woche repariert werden

Arians Festnetzanschluss läuft über die Telekom. Wie das Unternehmen auf RHEINPFALZ-Anfrage bestätigte, sei der Ausfall auf ein beschädigtes Kabel zurückzuführen, von dem sechs Anschlüsse betroffen seien. Am Freitagmorgen sei die Fehlerstelle eingemessen und weiter eingegrenzt worden. Die Stelle des Kabels werde nun freigegraben und das beschädigte Kabel instand gesetzt. Arians kann bestätigen, dass Mitarbeiter der Telekom vor Ort waren. Diese hätten ihr gesagt, dass das Kabel am Verteilerkasten in der Straße kaputt sei. Beim Verbuddeln vom Glasfaserkabeln werden die anderen Kabel oft kaputtgestochen, habe der Mitarbeiter erzählt. Da dies vielerorts der Fall sei, würde es auch Mal etwas länger dauern, bis die Kabel repariert würden. Arians sei aber versichert worden, dass das Kabel Anfang nächster Woche repariert werde.

Die Billigheimerin ärgerte sich, dass sie nicht früher von der Telekom darüber informiert wurde. Bei Anrufen beim Unternehmen habe sie nie jemanden erreicht. Sie ärgerte sich aber auch über ihre Monatsrechnung, die sie Anfang Januar bekam. Dort wurde ihr nämlich der volle Monatspreis für die Festnetzleitung berechnet. „Da ich jetzt ja mit dem Handy telefoniere, zahle im Prinzip doppelt“, betont sie.

Rückerstattung möglich

Wie die Telekom auf RHEINPFALZ-Nachfrage bestätigt, kann Arians, genauso wie die anderen betroffenen Haushalte, Entschädigungen beziehungsweise Erstattungen der Grundgebühr für die Dauer der Störung beim Telekommunikationsunternehmen geltend machen. Dazu muss sie die Störung unter der Service-Nummer 0800 3301000 melden. Der Anspruch werde dann geprüft.

Arians hofft indes, dass sie Anfang kommender Woche wieder mit dem Festnetz telefonieren kann und das Handy in der Schublade verschwindet.

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