Lauterecken-Wolfstein Weitere Beitritte zum Alte-Welt-Verein – aber auch Zweifel

Mittlerweile regelmäßig in der Alten Welt unterwegs: der Oldtimerbus. Die nächste Entdeckertour startet am Samstag, 30. Juli, au
Mittlerweile regelmäßig in der Alten Welt unterwegs: der Oldtimerbus. Die nächste Entdeckertour startet am Samstag, 30. Juli, auf dem Veldenzplatz in Lauterecken und führt unter anderem nach Reipoltskirchen.

Vor einem Jahr wurde der Alte-Welt-Verein gegründet. Es handelt sich dabei um eine kommunal und kirchlich getragene Initiative mit dem Ziel, die Region voranzubringen. Jetzt gibt’s weitere Mitglieder, aber auch kritische Stimmen.

Es handele sich beim Alte-Welt-Verein um ein einmaliges Projekt in Deutschland, betonte Andreas Müller, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein wiederholt. Dank Mitteln aus dem europäischen Leader-Programm seien Vergünstigungen möglich, Strukturlotsen begleiteten das Projekt, das beispielsweise für eine bessere medizinische Versorgung oder auch für eine Stärkung der Infrastruktur in der Region sorgen könnte.

Es sei ein tolles Projekt, „wir können nur gewinnen und partizipieren“, ist sich Lautereckens Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis sicher. Wie der Stadtrat Lauterecken stimmte auch der Gemeinderat Eßweiler einstimmig für den Vereinsbeitritt. Auch wenn Eßweiler „nur am Rande“ zur Alten Welt liege, sei es gut, wenn die Interessen der Region auch überregional mit einer Stimme vertreten würde, sagte Ortsbürgermeister Peter Gilcher, der ergänzte: „Selbst wenn die Verbandsgemeinde die Mitgliedsbeiträge für ihre Ortschaften nicht übernehmen würde, hätte ich für einen Beitritt plädiert.“ Auch Hoppstädten und Einöllen – die Räte beschlossen den Beitritt einstimmig – wolle „von Ideen des agilen Vereins profitieren“, schilderte etwa Einöllens Ortsbürgermeister Siegfried Berndt.

Auch Zweifel

Nicht ganz einig war sich der Stadtrat Wolfstein. Einige Ratsmitglieder fragten nach dem Sinn und Zweck des Vereins, erkundigten sich nach bisherigen Erfolgen und wollten wissen, welchen Nutzen ein Beitritt für die Stadt bringen würde. Stadtbürgermeister Herwart Dilly erklärte, dass der Ende September gegründete Verein der Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Region diene und beispielsweise eher an Fördergelder zu kommen sei. Es gehe nicht um den Namen, sondern um die Inhalte. „Es wird ein Wir-Gefühl in der Region geschaffen“, zeigte sich Dilly überzeugt. Bislang sei etwa der Alte-Welt-Oldtimerbus bereits in der Stadt gewesen, und beim Thema Mobilität verspricht sich Dilly Fortschritte, wenn alle an einem Strang zögen. Letztlich stimmte das Gremium bei zwei Neinstimmen und zwei Enthaltungen für den Beitritt.

Bereits ein Projekt angemeldet hat die Ortsgemeinde Medard nach ihrem Vereinsbeitritt, berichtete Ortsbürgermeister Albert Graf. Das historisch bedeutsame Treppengiebelhaus in der Mühlstraße, nahe der Draisine und dem Glan-Blies-Radweg, könnte in eine Art „Café anno dazumal“ umgewandelt werden. Hierzu müsse ein Konzept erstellt werden. Falls sich kein Träger finde, sei auch eine kommerzielle Nutzung möglich, da es in Medard mit Ausnahme der Fischerhütte keine Möglichkeit zur Einkehr gibt.

„Wir gehören nicht zur Alten Welt“ und „produktiv ist da noch nichts Großes bei rumgekommen“, äußerten einige Ratsmitglieder in Lohnweiler ihre Zweifel am Potenzial des Vereins. Konkret wurden die Fahrten mit dem Alte-Welt-Bus im Zuge des Tags der offenen Gartentür kritisiert. Die Busse seien nicht über den „klassischen Alte-Welt-Bereich“ hinausgefahren. Ortsbürgermeister Thomas Knecht hingegen bezeichnete das Projekt als „tolle Geschichte“, die Synergieeffekte bewirken und die Attraktivität der Gemeinde, gar der Region steigern könne. Der Gemeinde entstehen durch den Beitritt keine Kosten und Pflichten. Letztere übernimmt die Verbandsgemeinde, sodass der Verein nun auch Lohnweiler auf der Mitgliederliste hinzufügen konnte.

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