Kreis Kusel Nicht gegen die Natur arbeiten

In der Kundenhalle der Kreissparkasse läuft noch bis zum 30. Dezember eine Ausstellung mit Holzarbeiten von Wolfgang Zimmer aus Frohnhofen. Er erschafft in aufwendiger Handarbeit einzigartige Objekte.

Zimmer ist immer auf der Suche nach einem unverwechselbaren Stück Holz, das er mit viel Geduld und handwerklichem Geschick in ein Kunstwerk verwandeln kann. Ausgangsbasis für seine Kunstwerke sind beispielsweise verrottete Wurzelstöcke. „Holz ist für mich so ein schönes Material, weil es lebt und die schönsten Formen hervorbringt“, erklärt der 1951 in Krottelbach geborene Künstler. Seit 40 Jahren arbeitet er bereits mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. „Die Kunst war für mich früher Ausgleich zum Beruf. Nach Feierabend noch ein paar Stunden mit meinen Händen zu arbeiten, war für mich nach einem langen Arbeitstag entspannend“, erklärt Zimmer, der lange Jahre bei der Kreissparkasse angestellt und dort unter anderem im Bereich Werbung und Öffentlichkeitsarbeit tätig war, bevor er 2009 aus gesundheitlichen Gründen in die Altersteilzeit wechselte. Seine Arbeitsmaterialien findet Zimmer quasi überall, ob auf Grünschnittplätzen, beim Kaminholz-schneiden oder bei Spaziergängen. „Wenn ich mit meiner Frau sonntags durch den Wald gehe, kommen wir vielleicht zwei, drei Kilometer weit – in einer Zeit, in der andere die doppelte oder dreifache Strecke zurücklegen“, schmunzelt der 63-Jährige. „Viele Menschen laufen heutzutage, wenn überhaupt, nur noch mit Scheuklappen durch die Natur und sehen dabei nicht, was sich neben den Wegen verbirgt“, ergänzt Zimmer. Bei seinen Arbeiten nutzt er die vorhandenen Strukturen, die ihm das Material vorgibt. „Man braucht für diese Arbeit ein besonderes Auge und vor allem viel Geduld“, weiß der Künstler. „Nur selten kann man dabei auf Maschinen zurückgreifen, das meiste ist reine Handarbeit – und die braucht Zeit, Geduld und Geschick. Dabei versuche ich immer, die natürliche Form zu verstärken und nicht gegen die naturgegebene Struktur zu arbeiten.“ Durch die jeweilige Holzart und deren Maserung ergeben sich teils außergewöhnliche Effekte. So entstehen die verschiedensten Kunstwerke, angefangen beim kleinen Schlüsselanhänger, über Schalen und Kerzenständer, bis hin zur meterhohen Skulptur. Verkaufen will Zimmer seine Kunstwerke nicht: „Da steckt so viel Arbeit und Herzblut drin – bei größeren Skulpturen kommen schnell mal über 100 Arbeitsstunden zusammen – da kann man kein Preisschild draufkleben.“ (dbu)

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