Kreis Kusel Leider kein „Drecksack“ in Sicht

BEDESBACH/JETTENBACH. Die SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg ist nur noch durch ein Wunder zu retten. Und beim TuS Bedesbach-Patersbach läuten inzwischen vernehmlich die Alarmglocken. Zum Ende der Bezirksliga-Vorrunde haben beide Teams Heimrecht. Die SG erwartet am Sonntag (Anstoß 14.30 Uhr) Aufsteiger Steinbach. Der TuS ist zur selben Stunden gegen den FV Weilerbach zum Siegen verdammt.

Vergangenen Sonntag hat es bereits zum zweiten Mal eine zweistellige Niederlage für die SG Jettenbach gesetzt. Bei der Spitzenmannschaft FC Fehrbach war Land unter für das Team von Trainer Eugen Vetter. 0:6 nach einer halben Stunde, Elfer verschossen - was möge da noch Hoffnung machen? Bei vermutlich vier Absteigern fehlen schon 15 Punkte zum rettenden Ufer. Dass ausgerechnet gegen den furios spielenden Aufsteiger TuS Steinbach was zu holen sei, ist kaum vorstellbar. Die SG-Mannschaft in der Verfassung der Hinrunde ist schlicht in dieser Bezirksliga nicht konkurrenzfähig. Sogar beim TuS Bedesbach-Patersbach spricht man vor der Heimpartie zum Saisonausklang schon von einem als „überlebensnotwendig“ erachteten Sieg, der da gegen den FV Weilerbach unbedingt gelingen müsse. Die Frage ist: Wie kriegt die Mannschaft, die das ja fußballerisch locker draufhat, ihr Nervenkostüm in den Griff. In Hinterweidenthal hat die Truppe ihren Trainer erstmals so richtig enttäuscht. „Das war ein Kollektivversagen, da war gar nichts drin“, sagte Trainer Joachim Felka. Bildlich gesprochen: Das Team der Glantaler setzt sich zusammen aus lauter lieben Schwiegersöhnen. „Joe“ Felka aber vermisst darunter einen richtigen „Drecksack“. Einen Typ Effenberg, wie er verdeutlicht, oder einen Matthäus. „Felix Becker und Tim Ludwig, die werden ständig derart von den Beinen geholt. Wir sind zu brav, um auch mal im richtigen Moment das taktische Foul zu begehen. Was nützt uns Platz eins in der Fairnesstabelle“, spricht Felka Klartext. Das 0:3 in Hinterweidenthal hatte nicht in erster Linie ein starker Gastgeber besorgt; das ging auf die Kappe einer Gästemannschaft, die alle Tugenden hat vermissen lassen. Jetzt ist Aufbauarbeit gefragt; Einzelgespräche, die Ansprache an die gesamte Mannschaft, noch enger zusammenzustehen und durch überbordenden Einsatzfreude und Kampfgeist den Erfolg zu zwingen. „Weilerbach wird versuchen, bei uns zumindest einen Punkt zu holen und den Vorsprung zu halten“, weiß Felka. Die kommenden Gegner sind keine Übermannschaften: Die Reise geht zum Rückrunden-Auftakt nach Kirchheimbolanden, dann kommt die SG Jettenbach zum Lokalduell an den Glan. „Es wird Zeit, eine Serie zu starten. Und wir müssen die Ladehemmung endlich überwinden. Jetzt, nicht später. Es reicht nicht, immer zu sagen, das wird schon noch...“, sagt der Trainer. Ausreden gibt’s keine. All die Spieler, die nun fast anderthalb Spielzeiten lang Bezirksliga-Erfahrung haben sammeln können, sind gefordert. Felka weiß, was die Mannschaft kann, die selbst weiß es ja auch. „Es wird Zeit, es zu zeigen.“ |cha

x